- Sie befinden sich:
- Fachbücher
- »
- Wirtschaft - Unsere Neuheiten
- »
- Finanzen
- »
- Conference Calls in Deutschland: Untersuchung der Kommunikation zwischen Unternehmen und Analysten
Finanzen
» Blick ins Buch
» weitere Bücher zum Thema
» Buch empfehlen
» Buch bewerten Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 01.2011
AuflagenNr.: 1
Seiten: 78
Abb.: 27
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die Kommunikation zwischen Unternehmen und Analysten findet unter anderem auch über Conference Calls statt. Conference Calls geben den Unternehmen die Möglichkeit Informationen zu präsentieren und die Analysten haben anschließend die Gelegenheit Fragen direkt an die Repräsentanten des Unternehmens zu richten. Inhalte dieser Conference Calls werden seit einiger Zeit in so genannten Transcripts aufgezeichnet. Das Besondere dieser Transcripts ist, dass sie die zweiseitig gerichtete Kommunikation zwischen den Unternehmen und Analysten erfassen und dass diese wortwörtlich aufgezeichnet werden. Zu den auswertbaren Informationen zählen Teilnehmeranzahl der Unternehmen und Analysten, Dauer der Conference Calls, Inhalte im Präsentations- und Diskussionsteil der Conference Calls, Zusammenhang zwischen der Dauer oder des Inhaltes der Conference Calls und vergangener Performance auf dem Kapitalmarkt, etc. Das Ergebnis dieser Studie zeigt, dass wesentliche Themen während der Conference Calls zur Sprache kommen. Des Weiteren konnte zum einen ein Zusammenhang zwischen der Dauer der Conference Calls und Unternehmensperformance festgestellt werden. Zum anderen konnte eine Korrelation zwischen inhaltlicher Orientierung von Conference Calls und Unternehmensperformance aufgezeigt werden. Das größte Problem, dem der Autor gegenüberstand, war die Auswertung der Transcripts. Aufgrund ihrer Beschaffenheit konnten sie nicht mit herkömmlichen Analysewerkzeugen, sprich Tabellenkalkulationsprogrammen oder Statistikprogrammen, ausgewertet werden. Zum Zeitpunkt der Ausarbeitung dieser Studie war auch keine Software auf dem Markt erhältlich, die dem Autor bei seinem Vorhaben unterstützten konnte. Die Programmierung einer eigenen Software zur Aufbereitung der Transcripts und zur Herausfilterung von Informationen stellt die Besonderheit dieser Studie dar. Nur aufgrund dieser Software waren die hier in dieser Studie behandelten Analysen möglich.
Textprobe: Kapitel 4.2.1, Themen der ergebnisorientierten Analystenkonferenzen: Angelehnt an den Ausführungen in den Untersuchungen von Francis et al. untersuchte ich per Hand 10 zufällig gezogene Protokolle von Unternehmen im DAX. Dabei war die Vorgehensweise wie folgt: Sowohl der Präsentations- als auch der Diskussionsteil einer ergebnisorientierten Analystenkonferenz wurde nach Schlüsselwörtern und -ausdrücken durchsucht, die in Anhang A.1 aufgeführt sind. Diese Schlüsselwörter lassen sich sechs Kategorien zuordnen: Finan-zielle Daten, Neue und Existierende Produkte, Operatives Geschäft, Kapitalstruktur wie auch Gegenwärtige und 1-jährige Zukunftsprognosen. Die Schlüsselwörter, die der Kategorie Finanzielle Daten angehören, sind beispielsweise Absatz, Schulden und Gewinne. Schlüsselwörter wie Wettbewerb, interne und externe Entwicklung, Nachfrage, usw. sind den Kategorien Neue und Existierende Produkte zuzuordnen. Zur Kategorie Operatives Geschäft gehören solche Schlüsselwörter, wie zum Beispiel Restrukturierung und Erweiterung und zur Kategorie Kapitalstruktur solche, wie beispielsweise Aktienemission, Aktiendividende und Wechsel des Managements oder des Vorstands. Kamen diese Schlüsselwörter bzw. -ausdrücke vor, dann gab mir dies einen ersten Aufschluss über den Umfang der Themengebiete im jeweiligen Präsentations- und Diskussionsteil. Es wurden bei der Auswertung der Schlüsselwörter verschiedene Attribute benutzt, je nachdem ob das gesuchte Schlüsselwort im Präsentations- oder Diskussionsteil vorgekommen war. Die Attribute sind im Anhang A.2 aufgelistet. Die Auswertung des Präsentationsteils konzentrierte sich auf die Erfassung von Informationen, die sich auf ein Segment des Unternehmens oder auf das Unternehmen als Ganzes beziehen. Hierbei sollte neben dem Betrachtungshorizont (vergangenheits- oder zukunftsbezogen) noch die Art der Erklärung (positiv oder negativ) erfasst werden. Im Diskussionsteil sollte zusätzlich zu den oben genannten Attributen noch die Häufigkeiten der Fragen zu einem Thema, die Art und Weise der Fragestellung (passiv, aggressiv oder unbestimmt), der Umfang der Frage (richtet sich die Frage nach Informationen zu einem größerem Ereignis oder auf einzelne Fakten) und die Antworten (positiv, neutral oder negativ) der Repräsentanten des Unternehmens evaluiert werden. Das Ziel dieser Vorgehensweise war es, einen Vergleich zu schaffen zwischen den Informationen, die die Repräsentanten der Unternehmen herauszugeben bereit waren und den Informationen, die Analysten im Diskus-sionsteil einforderten. Im nächsten Abschnitt wird der Untersuchungsaufbau der ersten Inhaltsanalyse beschrieben. Es wird dargestellt, wie der Zusammenhang zwischen Veröffentlichungsmenge und vergangene Unternehmensleistung am Kapitalmarkt im Rahmen dieser vorliegenden Arbeit gemessen wurde. 4.2.2, Dauer der ergebnisorientierten Analystenkonferenzen: Die Protokolle der ergebnisorientierten Analystenkonferenzen wurden zunächst bereinigt von Überschriften, Seitenzahlen, Datums- und Zeitangaben, Teilnehmerlisten, Internetadressen, Haftungsausschluss- und Kopierschutzerklärungen. Übrig blieben die gesprochenen Wörter. Die Dauer der ergebnisorientierten Analystenkonferenz (WÖRTERAk.) misst sich durch die Zählung der gesprochenen Wörter in den Protokollen. Im Weiteren wurde die Dauer einer ergebnisorientierten Analystenkonferenz in die Dauer des Präsentationsteils (WÖRTERPr.) und des Diskussionsteils (WÖRTERDk.) aufgeteilt. Die vergangene Unternehmensleistung am Kapitalmarkt maß ich zum einen durch die Aktienkursrendite (RENDITEQuartal), die in den Tagen -92 bis -2 vor der ergebnisorientierten Analystenkonferenz erzielt wurde. Somit wurde die Aktienkursrendite ausgeschlossen, die durch die Ergebnisorientierung zu erzielen gewesen war. Zum anderen wurde die Unternehmensleistung am Kapitalmarkt durch die unerwartete Aktienkursrendite, die eben durch die Ergebnisorientierung zu erzielen war, erfasst. Diese wird desweiteren als RENDITEVortag bezeichnet. Diese Rendite wurde durch den Aktienkurs am Tag vor und den Aktienkurs am Tag der ergebnisorientierten Analystenkonferenz berechnet. Da die Unternehmen die Ergebnisorientierung zeitlich kurz vor der ergebnisorientierten Analystenkonferenz bekanntgaben, erfasst die Variable RENDITEVortag diesen Effekt in der Regel gut. Inwiefern ein Zusammenhang zwischen der Unternehmensleistung am Kapitalmarkt und der Dauer des Präsentationsteils (Diskussionsteils) der ergebnisorientierten Analystenkonferenz bestand, wurde durch die Berechnung der Korrelation untersucht. Im nächsten Abschnitt wird das Untersuchungsdesign der zweiten Inhaltsanalyse beschrieben. Hierbei wird erläutert, wie der Zusammenhang zwischen vergangener Unternehmensleistung am Kapitalmarkt und dem Aufgreifen von finanziell orientierten Themen untersucht wurde. 4.2.3, Inhalte von ergebnisorientierten Analystenkonferenzen: Die Messung der finanziellen Orientierung der Themen während einer ergebnisorientierten Analystenkonferenz basiert auf der Häufigkeitszählung von finanziell orientierten Schlüsselwörtern. Diese Schlüsselwörter sind von Matsumoto et al. übernommen und im Anhang unter A.2 aufgeführt. Die Schlüsselwörter sind in englischer Sprache aufgelistet, weil sie nur in dieser Form auf die Protokolle angewendet werden konnten. Die Generierung dieser Wörter erfolgte bei Matsumoto et al. folgendermaßen: Zunächst wurden nach dem Zufallsprinzip 900 Protokolle von ergebnisorientierten Analystenkonferenzen ausgewählt. In diesen Protokollen wurden alle Wörter identifiziert, die mindestens 10 Mal vorkamen. Dieses Kriterium erfüllten 7.892 Wörter. Schließlich wurden die Wörter herausgefiltert, die finanziell orientiert waren. %FINAk. ist der prozentuale Anteil der finanziell orientierten Schlüsselwörter gemessen an der Gesamtanzahl der Wörter in der ergebnisorientierten Analystenkonferenz. %FINPr. (%FINDk.) ist der prozentuale Anteil der finanziell orientierten Schlüsselwörter gemessen an der Gesamtanzahl der Wörter in der Präsentation (Diskussion). Für die Messung der Unternehmensleistung im vorangegangenen Quartal und Vortag wurden die Kennziffern benutzt, die auch im Unterkapitel 4.2.2 Verwendung fanden. Die Beziehung zwischen der Unternehmensleistung am Kapitalmarkt und dem Vorkommen von finanziell orientierten Themen ist durch die Berechnung der Korrelation gemessen worden. Im kommenden Abschnitt erfolgt zunächst eine deskriptive Beschreibung der verwendeten Daten und danach die Darstellung der Zusammenhänge zwischen den verwendeten Variablen in einer Korrelationsmatrix. Den Abschluss dieses Kapitels bilden die Auswertung der Themen, die in den ergebnisorientierten Analystenkonferenzen behandelt worden sind, und die Evaluation der Inhaltsanalysen.
Bum-Seok Kim hat Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Finanzen in Frankfurt am Main studiert. Der Schwerpunkt seiner Studien lag hauptsächlich auf dem Verstehen der Funktionsweise von Kapitalmärkten. Dieses Studium gepaart mit der Affinität zur Softwareentwicklung war die geeignete Basis für die Ausarbeitung dieses Themas. Eben auch aufgrund des Ergebnisses dieser Studie konnte der Autor eine Einstellung in der Softwareentwicklungsabteilung einer renommierten Unternehmensberatung bekommen.
weitere Bücher zum Thema
Gesellschafterdarlehen als Finanzierungsinstrument in der GmbH. Steuerliche Behandlung und Entwicklung in der Rechtsprechung
ISBN: 978-3-96146-974-1
EUR 24,50
Zwischen Alpen und Vermögen. Stiftungsähnliche Lösungen mit Liechtensteiner Lebensversicherungen.
Vermögensanlage, Vermögensschutz, Nachlassplanung
ISBN: 978-3-96146-973-4
EUR 34,50
Mietzinsminderung von Gastronomielokalen im Lichte der COVID-19-Pandemie
ISBN: 978-3-96146-956-7
EUR 34,50
Zukunft der Corporate Governance und des Personalwesens. Perspektiven der Wirtschaftsethik
Reihe "Wirtschaft und Ethik", Band 11
ISBN: 978-3-95935-610-7
EUR 39,50
Zur Eignung der IPSAS als Grundlage der Harmonisierung der öffentlichen Rechnungslegung in der Europäischen Union
ISBN: 978-3-96146-927-7
EUR 34,50
Die Beziehung zu Kindern in der Krippe gestalten. Gebärden und Gesten als pädagogische Hilfsmittel
Bearbeitete Neuausgabe
ISBN: 978-3-96146-914-7
EUR 38,00
Entwicklung von Big-Data-Anwendungen
ISBN: 978-3-96146-885-0
EUR 29,50
Modellselektion
ISBN: 978-3-96146-887-4
EUR 44,90
Basel III: Die neuen Eigenkapital- und Liquiditätsregeln für Banken
Unveränderte Neuausgabe