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  • Auswirkungen der Finanzkrise auf das Anlegerverhalten am Zertifikatemarkt: Eine empirische Prüfung der Anlagehemmnisse von Retailkunden sowie mögliche Handlungsempfehlungen für die Marktteilnehmer

Finanzen


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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 08.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 84
Abb.: 30
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Die Insolvenz der amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers und der daraus resultierende Wertverfall der ‘Lehman-Zertifikate’ löste eine Welle der Kritik aus. Die Kritik richtete sich dabei nicht nur gegen den betreffenden Emittenten Lehman Brothers, sondern gegen die ganze Branche und ihre Produkte. Dies traf die Zertifikatebranche hart und setzte dem anhaltenden Boom der vergangenen Jahre vorläufig ein Ende. Zertifikate wurden seitens der Medien als Sinnbild der ‘undurchschaubaren’ und ‘von Gier getriebenen’ Bankenwelt propagiert. Es wurde in Talkshows darüber diskutiert und über zahlreiche Schicksale berichtet. Artikel wurden mit Titeln wie ‘Gier-Banker haben uns abgezockt!’, ‘Das versteht doch kein Mensch’ oder ‘Miese Renditen von schlechten Schuldnern’ veröffentlicht. Das Thema war en Vogue. Dies zeigte Wirkung und so reduzierte sich das Volumen des Zertifikatemarktes binnen eines Quartals (4. Quartal 2008) um 29,8 Mrd. EUR. Vor allem Privatkunden wurden durch die mediale Kritik der Zertifikate sensibilisiert und viele üben sich immer noch in Zurückhaltung. Aus diesem Grund wurde seitens des Autors eine Studie durchgeführt. Diese Studie deckt die Hemmnisse der Privatkunden gegenüber Zertifikaten auf und leitet auf Grundlagen dieser Handlungsempfehlungen ab. Hierbei sollte vor allem geklärt werden, ob die Hemmnisse begründet sind oder ob diese durch die mediale Kritik beeinflusst wurden. Dabei lag der Fokus der Studie auf den Produkten im Privatkundenbereich. Besonders im Privatkundensegment sollten mögliche Schwächen seitens der Banken sehr erst genommen werden, da es sich beim Zertifikatemarkt um ein sehr wichtiges Geschäftsfeld handelt. Durch gezielte Bekämpfung der Schwächen könnten zudem Hemmnisse abgebaut und somit positive Signale an die Anleger gesendet werden-frei nach dem Motto‘lessons learned’-um gestärkt aus der Krise hervorzugehen.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3., Auswirkungen der Finanzkrise auf den Zertifikatemarkt: 3.1., Historische Entwicklung der Zertifikate: Um die Auswirkungen der Finanzkrise zu verstehen, ist es zunächst interessant, die historische Entwicklung der Zertifikate zu betrachten. Auf diese Weise wird deutlich, in welcher Entwicklung sich die Branche befunden hat, bevor die Finanzkrise Ihre Wirkung zeigte. Als Pionier der Zertifikatebranche kann die Dresdner Bank tituliert werden. Sie emittierte bereits 1989 das erste Zertifikat. Dabei handelte es sich um ein Index-Zertifikat, dass dem Privatanleger erstmals die Möglichkeit bot, direkt in den Dax zu investieren. Der erwartete Erfolg blieb allerdings zunächst aus, da zur gleichen Zeit auch Optionsscheine auf den Markt gebracht wurden. Zu dieser Zeit standen vor allem spekulative Anlagen im Blickpunkt, deshalb konnten sich Optionsscheine durch ihren Hebel absetzten. Die Zertifikate-Emittenten reagierten und entwickelten im Laufe der Jahre weitere Produkte. Doch der Durchbruch gelang erst nach dem Kursverfall an den Börsen und dem Untergang des Neuen Marktes im Jahre 2000. Es wurden neue Ideen benötigt, um den Kunden attraktive Produkte anbieten zu können. Somit wurde eine neue Anlageklasse geschaffen: die strukturierten Zertifikate. Die neuen Produkte überzeugten die Anleger mit weittestgehendem Kapitalerhalt, sowie mit Renditechancen, die die gängigen Festzinsanlagen übertrafen. Im Laufe der Jahre entwickelten sich die Produkte weiter und wurden in einem kontinuierlichen Fluss an die Marktgegebenheiten, sowie an die Bedürfnisse der Kunden, angepasst. Auf diese Weise etablierten sich die Zertifikate als zusätzliches Anlagevehikel am Markt. Mit dem steigenden Erfolg wurde in den letzten Jahren aber auch der Konkurrenzdruck immer stärker. Erst durch die Finanzkrise fand der anhaltende Boom am Zertifikatemarkt sein vorläufiges Ende. 3.2., Auswirkungen der Finanzkrise: Noch im Jahr 2007 erwarteten die Emittenten und Finanzexperten eine ununterbrochene Fortsetzung des starken Wachstumstrends am Markt für strukturierte Produkte. So rechnete beispielsweise die Deutsche Bank Anfang des Jahres 2007 noch mit einem Wachstum von ca. 30% für das Gesamtjahr und einem mittelfristigen Wachstum von 15% bis 20% pro Jahr. Vor allem letztere Prognose war allgemeiner Konsens am Markt und wurde von weiteren Banken vertreten, bzw. erwartet. Diese Prognosen stützen sich letztendlich auf drei Annahmen: Starker Zuwachs des Neukundegeschäfts, hohe Innovationsfähigkeit der Emittenten und einer fortwährenden positiven Entwicklung an den Finanzmärkten. Zu dieser Zeit hatte es auch noch den Anschein, als behielten sie Recht mit dieser Prognose. Die Börsen hatten sich nach dem Platzen der New-Economy-Blase im Jahre 2000 wieder erholt und alles sah nach einem deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung aus, vor allem in den USA. Die Niedrigzinspolitik der US-Notenbank FED begünstigte den US Immobilien Markt und förderte auch den kreditfinanzierten Boom im Privat Equity Geschäft. So wurde in dieser Zeit von den Bankern an der Wallstreet mit der Aussage geprahlt: ‚Kein Unternehmen ist zu groß, dass nicht eine feindliche Übernahme finanziert werden könne’. Die Geschäfte der Investmentbanken liefen ebenfalls glänzend. Die US-Bürger hingegen widmeten sich nach dem Platzen der New-Economy, dem American Dream und erfüllten sich diesen mit dem Kauf eines Eigenheims, ganz gleich ob sie sich dies finanziell leisten konnten oder nicht. Denn ausreichend Liquidität am Markt, zu niedrigen Zinsen, war vorhanden und so wurden selbst Kreditnehmer mit schlechter Bonität von US-Banken mit ‚Lockvogelkonditionen’ umworben. Diese Hypothekendarlehn wurden dann von den Banken in eine Zweckgesellschaft ausgelagert, gebündelt und weltweit an andere Banken, Fonds und Investoren weiterverkauft. Das so genannte Subprime-Segment war geboren. So verteilte sich das US-Immobilienrisiko auf dem ganzen Globus. Die Immobilenpreise stiegen und so wurde von vielen Hausbesitzern die Wertsteigerung der eigenen Immobilie dazu genutzt, Konsumkredite durch die Immobilie zu besichern. Im Jahre 2007 wurden auf diesem Wege, beispielsweise in Kalifornien, 30 Prozent aller Autokäufe finanziert. Aufgrund der andauernden Preissteigerungsrate am Immobiliemarkt bildete sich in den USA eine Immobilienblase. Es kam wie es kommen musste: Als die Immobilienpreise zu fallen begannen, platzte die Immobilienblase. Das Neue an dieser Krise war allerdings ihre Dimension, denn aus einer lokalen Immobilienkrise entwickelte sich eine weltweite Finanzkrise, in einem Ausmaß, wie sie ihres Gleichen sucht. Mit einem Mal hatten selbst die größten und mächtigsten Finanzinstitute Probleme Kredite zu erhalten und gerieten ins Wanken. Große und schillernde Namen wie AIG, Bear Strearns, Morgan Stanley, Goldman Sachs usw. gerieten ins Wanken und der Staat musste eingreifen. Trauriger Höhepunkt 2008 war die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers Inc., doch dazu später Genaueres. Damit endete auch die Ära der US-Amerikanischen Investmentbanken. Doch nicht nur in den USA gerieten Institute ins Wanken, sondern weltweit gerieten Banken in Schieflage. Es gab kaum eine Großbank, die nicht betroffen war. Infolgedessen konnte das jeweilige Ausmaß nur schwer erfasst werden und so stellten die Banken die Kreditvergabe untereinander ein. Die Märkte fielen drastisch und recht bald mussten die Banken weltweit ihre reale Kreditvergabe einschränken. Die Finanzkrise entwickelte sich zur Weltwirtschaftskrise. Dies war der Verlauf der Krise, doch welche Aus-wirkungen hatte diese Entwicklung für die Zertifikatebranche? Die Prognose der Deutschen Bank bewahrheitete sich Ende 2007 nicht. Allerdings konnte die Branche einen Zuwachs des ausstehenden Volumens um 17,2%, bzw. 13,9 Mrd. EUR verzeichnen, wie im Jahresbericht 2007 des Deutschen Derivate Verbands veröffentlicht wurde. Zu beachten ist, dass nur die teilnehmenden Emittenten in die Statistiken des DDV aufgenommen werden, diese repräsentieren etwa 85% des Gesamtmarktes. Letztendlich ein erfolgreiches Jahr, wenn auch die Umsätze gegen Jahresende zurückgingen.

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