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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 08.2008
AuflagenNr.: 1
Seiten: 154
Abb.: 28
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Das Ende des Booms ist nicht in Sicht!, Zertifikate sind beliebter denn je!, Ein erfolgreiches Wertpapiersegment mit Zukunft! So oder ähnlich sind eine Vielzahl gegenwärtiger Artikel in namhaften Wirtschafts- und Börsenzeitungen betitelt. Im Gegensatz zur Investmentfondsbranche, die milliardenschwere Nettomittelabflüsse verbucht und der damit verbundenen Zahl der Aktien- und Fondsbesitzer, die trotz steigender Aktienmärkte in den letzten Jahren erheblich abgenommen hat, boomt der Markt für Anlagezertifikate. Bei der Auswahl eines Anlageproduktes steht für Anleger die Risikoreduzierung, gefolgt vom langfristig hohen Ertrag und der Transparenz der Anlageform im Vordergrund, wobei jeder zweite Anleger diese Ziele auch in seitwärts oder abwärts gerichteten Marktsituationen verwirklichen möchte. Gegenüber klassischen Anlageprodukten, wie bspw. Aktien oder Investmentfonds liefern Anlagezertifikate hierfür die notwendigen Voraussetzungen. In diesem Buch werden die Ursachen der zunehmenden Bedeutung von Anlagezertifikaten als innovative Investmentlösung hervorgehoben und das umfangreiche Spektrum an Investitionsmöglichkeiten, das Anlagezertifikate zur Rendite- und Risikooptimierung gegenüber traditionellen Anlageformen bieten, dargestellt, analysiert und bewertet. Nach der Erläuterung allgemeiner Merkmale, Risiken und anfallender Kosten sowie der steuerlichen Behandlung realisierter Gewinne und Verluste im Zusammenhang mit dem Handel von Anlagezertifikaten, verdeutlicht der Autor die große Vielfalt möglicher Investmentideen, die mit den verschiedenen Zertifikatformen umgesetzt werden können, anhand der Eigenschaften, Strukturen und Auszahlungsprofile ausgewählter Basisvarianten dieser Wertpapierform. Aufbauend auf den daraus gewonnenen Erkenntnissen erfolgt die Bewertung von Anlagezertifikaten hinsichtlich ihrer Rendite-, Risiko- und Kostenmerkmale im Vgl. zum Basiswert. Über die Berechnung repräsentativer Kennzahlen werden die Vorteile von Anlagezertifikaten gegenüber Aktien- u. Fondsinvestments in unterschiedlichen Marktszenarien hervorgehoben und zugleich veranschaulicht, welchen Risiken u. Kosten das Renditepotenzial der Anlagezertifikate im Vergleich zum jeweiligen Basiswert ausgesetzt ist. Dabei konzentriert sich die Analyse auf Bonus- und Indexzertifikate als umsatzstärkste Kategorien im Bereich der Anlagezertifikate mit und ohne Risikopuffer. Im Zuge der Bewertung der Bonuszertifikate legt der Autor einen besonderen Schwerpunkt auf die numerische und analytische Fair-Value-Ermittlung der vom Emittenten gestellten Geld- und Briefkurse. Bei der Bewertung der Indexzertifikate bildet deren Beziehung zu Investmentfonds als dem für sie relevantesten Konkurrenzprodukt einen wichtigen Bestandteil der Analyse. Diesbezüglich wird auch der Annäherungsprozess dieser früher rein gegensätzlich orientierten Anlagekategorien betrachtet und auf die zunehmende Relevanz des Zertifikatsparens vor dem Hintergrund der Altersvorsorgeprävention eingegangen.
Kapitel 4.2, Bewertung von Indexzertifikaten: Indexzertifikate bilden die umsatzstärkste Kategorie der Anlagezertifikate ohne Risikopuffer und verfügen bezüglich dieser Gruppe über einen Marktanteil von ca. 44 %. Zudem stellen Indizes für mehr als 50 % der emittierten Zertifikate die Bezugsgröße dar und sind daher äußerst beliebte Basiswerte. Da Indexzertifikate, wie im Kapitel 3.2.1 bereits erläutert, den Verlauf des Basiswertes eins zu eins nachvollziehen, ist ein Vergleich zwischen den Anlagezertifikaten und dem Basiswert im Rahmen der Bewertung unzweckmäßig. Daher konzentriert sich die Bewertung auf die Ergebnisanalyse unterschiedlicher Anlagestrategien, die mit Indexinvestments verfolgt werden können. Basierend auf Investments, denen der Dow Jones Euro Stoxx 50 zugrunde liegt, wird das Rendite-Risiko-Kosten-Profil eines klassischen Performanceindexzertifikats dem eines Preisindexzertifikats, eines Branchenindexzertifikats und eines Investmentfonds gegenübergestellt. Bezugnehmend auf den Basiswert des vorangegangenen Kapitels basiert das Branchenindexzertifikat auf dem Dow Jones Euro Stoxx 50 Telecommunication-Index, der die fünfzehn bedeutendsten Telekommunikationsunternehmen Europas enthält und in dem die Aktie der Deutschen Telekom mit einer Gewichtung von derzeit 18 % vertreten ist. Somit ist eine Vergleichsmöglichkeit dieses Zertifikats mit den Ergebnissen des Direktinvestments aus Kapitel 4.1 gegeben. Da der Preis der Indexzertifikate stets dem Quotienten aus aktuellem Indexwert und dem Bezugsverhältnis zuzüglich eines eventuellen Spreads entspricht, ist eine Preisbewertung der analysierten Zertifikate überflüssig. Daher wird im Kapitel 4.2.4 anstelle einer Preisbewertung die Beziehung zwischen Indexzertifikaten und Investmentfonds über die im Rahmen der Kennzahlenanalyse ermittelten Ergebnisse hinaus betrachtet. Als Vergleichsfonds dient im Kapitel 4.2 der UniEuroStoxx50, ein Aktieninvestmentfonds der Union Investment, der unter den Kriterien – mindestens zehn Mio. Euro Fondsvolumen – mindestens vier Sterne beim Morning-Star-Rating – und älter als drei Jahre – ausgewählt wurde, um als Vergleichswert aussagekräftig zu sein. Innerhalb des Vergleichs wird vor allem auf die zunehmende Verknüpfung von Zertifikat- und Fondsinvestments und die wachsende Bedeutung des Zertifikatsparens eingegangen. Renditeanalyse: Ein Vergleich der möglichen Renditen der einzelnen Wertpapiere wird durch das Renditeszenario III ermöglicht. Dieses basiert auf der historischen Kursentwicklung der betrachteten Wertpapiere und Indizes. Da sowohl die Indexzertifikate als auch der Indexfonds keiner Laufzeitbegrenzung unterliegen, erstreckt sich der Renditevergleich über einen Zeitraum von einem Jahr. Hierzu wurde analog zum Kapitel 4.1 der 8. November 2007 als Bewertungsstichtag gewählt. Die zugrunde gelegten historischen Kurs- und Indexentwicklungen beziehen sich daher auf den Zeitraum zwischen dem 08.11.2006 und dem 08.11.2007. Dabei bilden die in dieser Zeit realisierten Höchst-, Tiefst- und Durchschnittsstände des Indexes, auf den sich das jeweilige Indexzertifikat bezieht, bzw. die entsprechenden Fondsanteilspreise des Investmentfonds die Grundlage des Renditevergleichs. Neben den möglichen Renditeentwicklungen der einzelnen Wertpapiere werden, identisch zum Renditeszenario II, Kombinationen gebildet, um zu prüfen, inwieweit sich die Streuung des Anlagebetrags auf die erzielbare Rendite auswirkt. Das Indexzertifikat der Commerzbank zeigt die meisten positiven Renditen im Betrachtungszeitraum. Die Renditechancen sind durchweg besser als bei dem Indexzertifikat der Deutschen Bank. Dieser Performanceunterschied ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass dem Indexzertifikat der Commerzbank der D. J. Euro Stoxx 50-Performanceindex und dem Indexzertifikat der Deutschen Bank der D. J. Euro Stoxx 50-Kursindex zugrunde liegt. Während der Performanceindex infolge der reinvestierten Dividenden automatisch ansteigt, wird der Kursindexes um die Dividendenausschüttungen korrigiert. Die maximal erzielte Rendite betrug beim Indexzertifikat der Commerzbank +14,46 % und war damit um 2,59 Prozentpunkte höher als beim Indexzertifikat der Deutschen Bank. Das Indexzertifikat bezogen auf den D. J. Euro Stoxx 50-Telecommunicationindex fällt durch die höchste erzielte Rendite im Betrachtungszeitraum auf, liegt aber in allen anderen positiven Renditefällen unterhalb der Renditen der übrigen Indexzertifikate. Demgegenüber ist die durchschnittlich erzielte Negativperformance mit –2,345 % am geringsten. Im Vergleich zur Wertentwicklung des Direktinvestments in die T-Aktie (Renditeszenario II) ist das Indexzertifikat der HypoVereinsbank durch eine wesentlich höhere Rendite bei breiterer Streuung des Investitionsrisikos gekennzeichnet. Der Investmentfonds weist die höchste durchschnittliche Negativperformance mit –4,29 % auf. Die durchschnittliche positive Rendite fällt hingegen mit +5,88 % gegenüber den Zertifikaten, die eine durchschnittliche Rendite von +7,38 %, +8,96 % und +8,23 % aufweisen, deutlich geringer aus. Zudem schneidet der UniEuroStoxx50 mit einer maximal erzielten Rendite von +11,29 % unter den betrachteten Wertpapieren am schlechtesten ab. Hinsichtlich der Kombinationen A bis C zeigt sich tendenziell, dass eine Mischung aus Investmentfonds und Zertifikat gegenüber dem ausschließlichen Indexzertifikatinvestment unvorteilhaft ist. Durch die Kombination der Wertpapiere erhöht sich in den meisten Fällen die Negativperformance bei gleichzeitiger Reduzierung der Renditechancen. Die Kombination D senkt hingegen die potenzielle Höhe einer negativen Rendite, führt aber im Betrachtungszeitraum nur zu einer durchschnittlichen positiven Rendite in Höhe von +4,3 %, die somit deutlich unterhalb der Renditechancen der Zertifikatinvestments liegt.
Thomas Joecks, Diplom-Kaufmann, Studium der Betriebswirtschaftslehre an den Universitäten Bielefeld und Paderborn im Anschluss an seine Ausbildung zum Bankkaufmann. Abschluss des Hochschulstudiums im März 2008. Ist heute als Junior-Prüfer bei der MAZARS Wirtschaftsprüfungs und Steuerberatungsgesellschaft mbH tätig.
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