| 06.11.2014 13:06 | Dr. Angelica Laurençon
Crowdinvesting gilt in den Medien als das nächste grosse Ding, auch wenn die meisten Zeitgenossen Begriffe wie Crowdfunding, Crowdsourcing, Crowdinvesting, Crowdlending nicht genau erklären können. Darum kommt dieses Buch gerade richtig, just in time.
Ilona Orthwein geht hier nämlich nicht nur der komplexe Welt des Crowdfunding auf den Grund, sie schafft vor allem Ordnung in sprachlichen Unklarheiten und inhaltlichen Vermischungen. Gerade die trüben all zu oft den Durchblick und schaden der Sache.
Wo ist der Unterschied zwischen Crowdfunding und Crowdinvesting? „Crowdfunding ist der Oberbegriff für alles, was sich als Crowdsourcing auf der monetären Ebene erfassen lässt,“ lautet ihre Erklärung.
Welche Risiken und Chancen ergeben sich beim Crowdfunding oder gar Crowdinvesting für alle Beteiligten und wo lauern bereits die Gefahren?
Auf all diese Fragen gibt Ilona Orthwein konkrete Antworten und vermisst Schritt für Schritt das Neuland der Unternehmensfinanzierung 2.0, und zwar aus der Sicht der erfahrenen Finanzexpertin.
Diese Sichtweise braucht die Crowdfunding und Crowdinvesting Szene in Deutschland. Denn seit 2010 steigt nicht nur die Zahl der Crowdfunding-Plattformen und Projekte, sondern auch die Dunkelziffer der misslungenen Crowdfunding-Projekte, von denen viele schnell wieder vom Radar verschwinden, die Geldgeber im Dunkeln lassen und die crowd der Mikro-Financiers verunsichern.
Warum waren einige Projekte so erfolgreich und woran scheitern die meisten Crowdfunding-Projekte immer noch? Diese Frage wird von den Plattform-Betreibern gern umgangen.
Aber auch darauf gibt es in diesem Buch eindeutige Analysen und Antworten. Die fehlten bislang in dieser konzentrierten Form.
Künftige Projektinitiatoren und Mikro-Financiers, ob sie aus Gemeinnutz oder Eigeninteresse ein Projekt unterstützen sollten dieses Buch vorher aufmerksam lesen.
Aus Crowdfunding kann sich nur eine Mikroökonomie des sinnvollen Miteinanders entwickeln, wenn Transparenz geschaffen wurde.
Dazu leistet die Autorin ihren Beitrag, und zwar nicht nur Finanzexpertin, sondern auch kritische Sozialwissenschaftlerin.
Dr. Angelica Laurençon
Paris 2. November 2014