China
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 11.2009
AuflagenNr.: 1
Seiten: 104
Abb.: 21
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Globalisierung, Konsolidierung, Marktsättigung, sinkende Nachfrage sowie ein zunehmender Preisverfall sind nur einige Schlagworte, mit denen die Automobilindustrie in diesen Tagen konfrontiert wird. Während sich jedoch die Absatzzahlen für Automobile auf den etablierten Märkten der Triade Nordamerikas, Europas und Japans im vergangenen Jahr insgesamt negativ entwickelten, konnte in den Emerging Markets ein deutliches Umsatzplus erzielt werden. Der chinesische Markt zählt hierbei neben Indien, Russland und Brasilien zu einem der zukunftsträchtigsten Automobilmärkte mit hoher Absatzdynamik: Chinas hohe Bevölkerungszahl von 1,32 Mrd. Einwohnern, verbunden mit der vergleichsweise geringen Fahrzeugdichte von weniger als zwanzig Fahrzeugen pro 1000 Einwohnern, untermauert dies. Möchte man als Automobilzulieferer also nicht den Anschluss im Kampf um globale Marktanteile verlieren, ist eine Betrachtung des chinesischen Marktes unentbehrlich. Bereits in den 1990er Jahren ist eine Vielzahl von europäischen Automobilzulieferern den Weg der Erschließung des chinesischen Marktes gegangen: durch Exporte, Repräsentanzen, Lizenzvergabe, Franchising oder ein Joint Venture – bis hin zu kompletten Entwicklungszentren. Die wachsende Zunahme von ausländischen Zulieferern, die am Aufschwung in China teilhaben wollen, sowie die steigende Konkurrenzfähigkeit der chinesischen Automobilzulieferer, führt nun zu einem erhöhten Kampf um Marktanteile. Nur wer eine genau durchdachte und ausgewogene Strategie vorweist, kann sich die entscheidenden Vorteile sichern und sich von der Konkurrenz absetzen. Nils Bleich widmet sich in der vorliegenden Studie den künftigen Handlungsoptionen für deutsche Automobilzulieferer auf dem chinesischen Markt. Auf der einen Seite beleuchtet er die Situation bereits ansässiger Unternehmen, die schon seit vielen Jahren auf dem chinesischen Markt aktiv sind, auf der anderen Seite gilt sein Augenmerk dabei auch Unternehmen, die den Markteintritt in China noch vor sich haben. Er zeigt auf, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um als Unternehmen am immer härter umkämpften Zuliefermarkt nachhaltig zu bestehen.
Kapital: 3.2.1 Lokale Zulieferer: Die Struktur der chinesischen Zulieferindustrie ist ähnlich der der Automobilhersteller. In jeder Provinz ist eine große Anzahl von Zulieferbetrieben angesiedelt, die in Summe die gesamte Wertschöpfungskette abdecken. Ein Automobilhersteller wird demzufolge von einer Vielzahl von ortsansässigen Zulieferern beliefert, die jeweils Einzelkomponenten anbieten. Der chinesische Zuliefermarkt weist kaum Systemlieferanten auf, was zur Folge hat, dass Synergieeffekte oftmals ungenutzt bleiben. In Bezug auf das Entwicklungs-Know-How herrscht immer noch ein großer Unterschied zwischen den chinesischen Herstellern und denen der Triade. Ob es in absehbarer Zeit wettbewerbsfähige chinesische Systemzulieferer geben wird, ist ungewiss, da aufgrund der WTO-Bestimmungen der Technologietransfer von ausländischen Unternehmen auf die chinesischen Partner rückläufig sein dürfte. Anders als in der Vergangenheit hat die chinesische Regierung nur noch wenig Spielraum, Druck auf die ausländischen Hersteller auszuüben. Ob in Zukunft Partnerschaften geschlossen werden, in denen die chinesischen Unternehmen effektiv von den ausländischen Partnern lernen können, hängt unter anderem von politischen Regulierungen, Schutz von Eigentumsrechten sowie Mehrheitsrechten an Gemeinschaftsunternehmen ab. Die fehlende Standardisierung von Zulieferteilen stellt eine große Hürde dar, die im Zuge der Modernisierung des chinesischen Zuliefermarktes überwunden werden muss. Wollen die chinesischen Unternehmen den ausländischen Zulieferern als gleichwertige Konkurrenten gegenüberstehen, so ist die Nutzung von Synergieeffekten, die ein Einsatz von identischen Zulieferteilen in mehreren Fahrzeugtypen liefern würde, unumgänglich. Ein weiteres Manko für die chinesische Zulieferindustrie ist die Infrastruktur, die in weiten Teilen Chinas noch weit von den westlichen Standards entfernt ist. Dieses erschwert bislang noch einen Teilezukauf bei Zulieferern, die nicht in unmittelbarer Nähe der Automobilwerke angesiedelt sind. Die Entwicklung des chinesischen Zuliefermarktes wies in den vergangenen Jahren einen beachtlichen Zuwachs der Umsätze auf. Sowohl die Umsätze für den lokalen Markt, als auch die der Exporte stiegen im betrachteten Zeitraum überproportional stark an. Lagen die Umsätze, die china-intern generiert wurden, im Jahr 2000 noch bei sechs Mrd. US $, so vervierfachten sie sich innerhalb von nur vier Jahren und erreichten nach weiteren drei Jahren in 2007 einen Wert von 55 Mrd. US $ Die von den chinesischen Zulieferern für den Export erzielten Umsätze stiegen im gleichen Zeitraum von einer Mrd. US $ auf 34 Mrd. US $ an und zeigten somit ein noch bemerkenswerteres Wachstum. Die kumulierten Umsätze für den lokalen Markt und den Export stiegen um 1200% von sieben Mrd. US $ im Jahre 2000 auf 89 Mrd. US $ im Jahre 2007.
Nils Bleich, Dipl.-Ing. M. B. Eng., Elektrotechnikstudium an der FH Braunschweig/Wolfenbüttel, Abschluss 2005 als Diplom-Ingenieur. Postgraduales Studium Wirtschaft für Ingenieure an der FH Wolfsburg, Abschluss 2009 als Master of Business Engineering. Derzeit tätig als Projektmanager im Bereich der Automobilzulieferindustrie.
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