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- Streaming: illegal oder legal? Urheberrechtliche Bewertung des nicht-linearen Streamings im Internet
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2015
AuflagenNr.: 1
Seiten: 92
Abb.: 7
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Das Internet ist heute eines der wichtigsten Kommunikationsmedien. Einer der am häufigsten konsumierten Dienste im Internet ist das nicht-lineare Streaming, bei welchem der Nutzer Zeit, Ort und Inhalt selbst bestimmt. Zumeist werden vom Nutzer Musik und Videos gestreamt. Die Technik des Streamings kann aber für beliebige kontinuierliche Medien verwendet werden. Durch das Streaming werden neue urheberrechtliche Fragestellungen aufgeworfen: • Ist das Betrachten eines illegalen Streams eine Urheberrechtsverletzung oder legal? • Sind die beim Streaming temporär anfallenden zwischengespeicherten Dateifragmente überhaupt urheberrechtlich geschützt? • Welche Urheberechtsverletzungen begeht ein Provider? • Welches Recht ist anzuwenden? Wie erfolgt die Rechtsdurchsetzung? Die vorliegende Arbeit nimmt eine urheberrechtliche Bewertung dieser Thematik vor. Das Streaming wird technisch anschaulich dargestellt und anschließend urheberrechtlich bewertet. Es erfolgt eine rechtliche Bewertung aus der Sicht der Provider sowie aus der Sicht der Nutzer.
Textprobe: Kapitel 4, Rechtliche Bewertung Streaming: 4.1, Urheberrechtlich relevante Handlungen: Im folgenden Kapitel werden die urheberrechtlich relevanten Handlungen der angeführten technischen Vorgänge angeführt. Diese Handlungen und Vorgänge stellen den Sachverhalt für die rechtlichen Bewertungen dar und sind für eine genaue Subsumtion unerlässlich. Es wird der Provider (Anbieter) vom Nutzer der Streaming-Angebote getrennt und es werden für das jeweilige technische Verfahren die rechtlich relevanten Punkte angeführt. 4.1.1, Provider: Wie bereits erwähnt, bezeichnet Provider die Dienstanbieter im Netz. Die im technischen Teil erwähnten Begriffe Server, Seeder und Tracker sind bspw. alle der Providerseite zuzuordnen. 4.1.1.1, Server Streaming: Der Content-Provider stellt auf seinen eigenen oder fremden Servern eigene oder sich ‘zu eigen gemachte’ Daten zur Verfügung. Das Hochladen von Audio-Video Dateien auf YouTube ist bspw. eine typische Handlung eines Content-Providers. Die Audio-Video Inhalte werden vom Content-Provider digitalisiert und dann auf einen Web- oder Streaming-Server geladen. Dies kann entweder ein eigener Server des Content-Providers sein oder ein fremder Server. Diejenigen die nur den Speicherplatz zur Verfügung stellen, werden als Host-Provider bezeichnet. Diese bieten auf ihrer Internetseite, welche immer auf einem Web-Server liegt, die Inhalte öffentlich an. Hierbei ist auch noch der sog. Link-Provider zu erwähnen. Dieser verweist mittels eines Links auf Audio-Video Inhalte anderer Internetseiten. Die am Web oder Streaming-Server befindlichen Daten werden dann an die Nutzer übertragen. Damit die begrenzte Datenübertragungsrate effektiv genutzt wird, werden oftmals mehrere Server mit dem gleichen Inhalt bestückt, um die Clients auf diese zu verteilen. So entstehen Kopien der Audio-Video Inhalte. 4.1.1.2, Peer-to-Peer Streaming: Beim Peer-to-Peer Streaming muss vom Nutzer eine Locator-Datei heruntergeladen werden. Mittels dieser gelangt man zum richtigen Tracker. Dieser verwaltet die IP-Adressen und Informationen über die zur Verfügung gestellten Inhalte auf den Festplatten der Seeder. Dem Leecher werden die IP-Adressen der Seeder übermittelt. Der Tracker bietet keine Audio-Video Inhalte an. Bereits die ersten Dateifragmente, welche an den Leecher 1 übertragen werden können bereits wieder von Leecher 2 abgerufen werden. Der Tracker speichert dazu die IP-Adresse von Leecher 1 und übermittelt dies an Leecher 2. Nach der vollständigen Übertagung an Leecher 1 bleibt die Datei für einen Zeitraum im Cache-Speicher gespeichert. Der Leecher wird zum Seeder und bietet die komplette Audio-Video Datei an. Der Tracker kann beim dezentralen Verfahren durch die DHTs ersetzt werden. Die Informationen werden dabei zwischen den einzelnen Clients verteilt. 4.1.2, Nutzer: 4.1.2.1, Streaming von einem Web-Server: Der Nutzer von Streaming-Angeboten fordert über seinen Web-Browser die Inhalte an. Beim progressiven Download wird eine Meta-Datei, beim Pseudo-Streaming werden mehrere Meta-Dateien an den Media-Player übergeben. Als nächstes fordert der Media-Player den Stream an. Es erfolgt eine Zwischenspeicherung im TCP-Empfangspuffer. In der Praxis beträgt diese Zwischenspeicherung in etwa zwei Sekunden. Diese Zwischenspeicherung wird nach Übertragung an den Client-Puffer sofort gelöscht. Im Client-Puffer werden zwei bis fünf Sekunden zwischengespeichert. Nach der Wiedergabe werden die Daten aus dem Client-Puffer gelöscht und in den Cache-Speicher verschoben. Eine Zwischenspeicherung erfolgt auch im Prozessorspeicher, Grafikkartenspeicher und Soundkartenspeicher. Nach der Wiedergabe liegt eine Zwischenspeicherung im Cache-Speicher vor. 4.1.2.2, Streaming von einem Streaming Server: Das Streaming von einem Streaming-Server funktioniert bis auf folgende Unterschiede gleich wie das Streaming von einem Web-Server: Es wird meistens anstatt des TCP das UDP verwendet. Im UDP-Empfangspuffer erfolgt eine Zwischenspeicherung in der Größe von in etwa 0,09 Sekunden einer MP3-Datei oder 0,02 Sekunden einer Video-Datei welche nach Zwischenspeicherung sofort gelöscht wird. Nach der kompletten Wiedergabe wird keine Zwischenspeicherung im Cache-Speicher des Nutzer-PCs angelegt. Die übertragenen Dateisegmente werden sofort vernichtet.
Mag. Sebastian Schwaiger LLM., LLB.oec. schloss sein Studium der Rechtswissenschaften und Recht und Wirtschaft in Salzburg erfolgreich ab. Danach erhielt er ein Stipendium für ein LLM. Studium an der University of the Pacific, McGeorge School of Law (Sacramento, California, USA). Bereits während seines Studiums in Salzburg und auch in seinem LLM. Studium Transnational Business Practice with Internship (Sacramento, USA und Prag, Tschechien) spezialisierte er sich im Bereich des geistigen Eigentums. Neben den theoretischen Kenntnissen aus dem Studium konnte er in Prag an einem IP-Desk einer renommierten Kanzlei praktische Erfahrung sammeln. Sebastian Schwaiger ist Autor eines IP-Blogs, wo er Artikel zu aktuellen Themen des geistigen Eigentums veröffentlicht: www.intellectual-property-blog.com
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