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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 04.2010
AuflagenNr.: 1
Seiten: 84
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Das Qualitätsmanagement gewinnt seit einigen Jahren im Gesundheitswesen, und speziell im Krankenhauswesen, an Bedeutung. Allerdings entsteht gleichzeitig der Eindruck, dass die Mitarbeiter im Krankenhaus immer weniger Interesse an Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement zeigen. Da die Mitarbeiter maßgeblich für die Qualität in der medizinischen Versorgung verantwortlich sind, muss dieser Entwicklung entgegengewirkt werden. Das Qualitätsmanagement im Krankenhaus ist von einer technisch orientierten Qualitätsauffassung geprägt. Diese Auffassung kann für ein Krankenhaus jedoch nur eingeschränkt Gültigkeit erhalten. Denn in einem Krankenhaus kann es weniger um die technische Qualitätsauffassung gehen, als vielmehr um eine menschlich orientierte Qualitätsauffassung. Mitarbeiter, die im Kontakt mit den Patienten stehen, können Qualität erzeugen. Und dabei gilt: Ein Mitarbeiter, der den Sinn seiner Tätigkeit erkennt und diesen als wünschenswertes Ergebnis ansieht, ist motivierter und leistet qualitativ hochwertigere Arbeit. Dadurch, dass Mitarbeiter im Krankenhaus den Sinn ihrer Tätigkeit wiedererkennen, dass sich die technische Qualitätsauffassung zu Gunsten einer menschlichen Auffassung wandelt und dass den Mitarbeiter offenere Rahmenbedingungen für ihr Handeln zur Verfügung gestellt werden, steigt die Qualität, die der Patient wahrnimmt. Dieser Wandel der Auffassung kann nur dadurch entstehen, dass eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Begriff Qualität geführt wird. Hieraus kann ein neues, für das Krankenhaus passendes, Qualitätsbewusstsein geweckt werden. Dabei müssen Konzepte gefunden werden, die nicht durch äußere Anreize eine Verhaltensänderung hervorrufen, sondern durch einen inneren Wandel der Mitarbeiter. Werden diese Überlegungen zusammengeführt, so entsteht ein Konzept, das die Mitarbeiter aus sich heraus zum Qualitätsmanagement motiviert. Ein solches Konzept sollte dem Anspruch gerecht werden, konkrete Vorschläge zur Implementierung zu enthalten. In der Wissenschaft liegen einige Untersuchungen vor, die die inneren Anreize untersucht haben. Dennoch liegen keine Implementierungsvorschläge vor. In diesem Buch wird ein Vorschlag zur Implementierung eines Motivationskonzeptes zum Qualitätsmanagement erarbeitet.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 3.1, Was Motivation bedeutet und warum sie zum Arbeiten benötigt wird: Wie bereits zu Beginn des ersten Kapitels erwähnt, erklärt Motivation menschliches Verhalten. Hierbei geht es um die Klärung der Frage nach dem Warum bzw. nach dem Wozu . Verhalten ist allerdings ein Merkmal des Lebens und kann somit nicht schlechthin erklärt werden. Motivation erklärt […] wissenschaftlich die Richtung, Intensität und Ausdauer menschlichen Verhaltens [..]. . Die Richtung erklärt die Entscheidung für ein bestimmtes Verhalten. Hierbei wird erklärt: Warum entscheidet sich z. B. ein Bewerber, der zwei Stellenangebote hat, für das eine Angebot und lehnt das andere ab? . Die eingesetzte Energie wird durch die Intensität erklärt. Es geht um Fragen wie: Warum setzt sich ein Mitarbeiter mit voller Kraft für seine Aufgabe ein, während ein anderer eher lustlos arbeitet? . Wie hartnäckig ein Mensch seine Ziele, trotz Widerstände, verfolgt, wird durch die Ausdauer beschrieben. Hier geht es um Fragen wie zum Beispiel: Warum kann ein Mensch schnell von seinem Weg abgebracht werden, wobei ein anderer seinen Weg gradlinig verfolgt? Als zwei weitere Determinanten führt Friedemann W. Nerdinger die Person und die Situation an. Personen haben Bedürfnisse, dies sind beispielsweise Hunger und Durst, können aber auch die gedankliche Vorwegnahme von Zielzuständen sein und damit zu Verhalten führen. Diese Bedürfnisse werden nach Themen zusammengefasst, als Beispiel führt Friedemann W. Nerdinger an: […] [Alle] Bedürfnisse und Ziele, die mit dem Thema ‚Leistung‘ verbunden sind, [werden zum Leistungsmotiv zusammengefasst]. . Motive sind für Individuen charakteristische Wertungsdispositionen (Heckhausen 1989), d.h. Menschen lassen sich danach unterscheiden, wie sie zeitlich überdauernd auf bestimmte Merkmale von Situationen reagieren. Diese Merkmale von Situationen werden Anreize genannt. Personen haben Bedürfnisse, Motive und Ziele, wobei diese schwanken und auf die Umwelt reagieren. Situationen bieten Anreize für die Befriedigung der Bedürfnisse, Motive und Ziele einer Person. Welches Motiv jemand hat, zeigt sich darin, was in einer Situation für ihn ein Anreiz ist. . Motive und Anreize sind eng miteinander verwoben, dennoch […] kann [..] Verhalten auch ohne ein Zusammenwirken von äußeren und inneren Bedingungen zustande kommen. Gemeint ist hier die Unterscheidung zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation. Auf diese Unterscheidung wird weiter unten näher eingegangen. Motivation bezeichnet also die […] aktivierende Ausrichtung des momentanen Lebensvollzuges auf einen positiv bewerteten Zielzustand. An dieser Ausrichtung sind unterschiedlichste Prozesse im Verhalten und Erleben beteiligt, die in ihrem Zusammenwirken und ihrer Beeinflussbarkeit wissenschaftlich näher aufgeklärt werden sollen. . Um zu erklären, warum Motivation zum Arbeiten benötigt wird, ist auf ein historisches Problem hinzuweisen: Zu Beginn der Menschheit war die Arbeit notwendig für das Überleben. So war das Jagen von Tieren zur täglichen Nahrungsaufnahme erforderlich. Später entwickelte sich der Ackerbau und die Aufgaben wurden komplexer. Durch das Komplexerwerden der Arbeit wurde die Arbeitsteilung notwendig. Zur Koordination der Arbeitsteilung entstanden Organisationen. Durch die Arbeitsteilung wurde es für die Individuen immer schwieriger, den Sinn ihrer Beschäftigung zu erkennen. Den Sinn der Arbeit definierte die protestantische Reformation neu. Dies geschah durch eine überzeugende symbolische Verknüpfung von harter Arbeit und der Gewissheit ewigen Heils. Je härter der Mensch tätig war, desto sicherer sollte ihm das ewige Heil sein. Um diesen Sinn in der Arbeit zu erkennen, musste der Arbeiter einen starken Glauben haben. In der heutigen Zeit erschließt sich der Sinn von Arbeit immer weniger Menschen. Edward E. Lawler III. führt den Beweis an, […] dass Individuen gewöhnlich die Berufe vorziehen, die ihrer Ansicht nach wünschbare Ergebnisse bieten. Hierbei wurde und wird es immer schwieriger, die wünschenswerten Ergebnisse und den Sinn einer Tätigkeit zu erkennen. Aus diesen Überlegungen wird deutlich, dass Individuen von der eigentlichen Sinnerfüllung der Arbeit immer weiter abrücken. Anscheinend müssen andere Gründe für das Aufnehmen einer Tätigkeit erfüllt werden. Ohne auf die Suche gehen zu wollen, welche Gründe dies sind, soll angemerkt werden, dass die Tätigkeit in einem Krankenhaus aus sich heraus sinnvoll ist. In der medizinischen und pflegerischen Versorgung von kranken Menschen ist es nicht schwierig, den Sinn zu erkennen. Aus dem Erkennen des Sinns einer Tätigkeit wird der Tätige motiviert.

Über den Autor

Oliver Steidle wurde 1982 in Schwelm geboren. Nach seinem Zivildienst im Altenheim, absolvierte er seine Berufsausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann beim deutschen Marktführer für Krankenhaustextilien. Nach seiner Berufsausbildung, entschied sich der Autor, seine fachlichen Qualifikationen im Bereich Gesundheitswesen durch ein Studium weiter auszubauen. Das Diplomstudium der Wirtschaftswissenschaften mit dem Schwerpunkt Management im Gesundheitswesen, an der Fachhochschule Gelsenkirchen, schloss er im Jahr 2009 erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte der Autor umfassende praktische Erfahrungen im Gesundheitswesen. Aus diesen Erfahrungen entwickelte der Autor seine Vorstellung vom Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen. Das hier vorliegende Buch ist sein Erstlingswerk.

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