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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 10.2012
AuflagenNr.: 1
Seiten: 136
Abb.: 51
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Der zunehmende Kostendruck der durch verschiedenste Einflussfaktoren bedingt ist und die Konkurrenz um Passagiere, Fluggesellschaften und andere Kundengruppen zwingen die Betreibergesellschaften von Flughäfen zum Umdenken. Um den Kunden einen 'Mehrwert’ bieten zu können, ist es notwendig gezielte Zukunftsstrategien zu entwickeln und Zusatzfunktionen zu generieren. Auf die Gestaltung der Flächen von Gastronomie und Einzelhandel wird sehr großer Wert gelegt. Manchmal scheint es fast so, als ob der Flughafen und seine Infrastruktur um die Shop-Flächen herum gebaut wird. Untersucht werden die aktuellen Entwicklungen hinsichtlich der am Flughafen vorhanden Branchen und aktiven Einzelhändler, sowie die Auswirkung der architektonischen Gestaltung des Flughafengebäudes auf das Kaufverhalten der Passagiere. Im zweiten Kapitel der Studie werden grundsätzliche Definitionen vorgestellt, um Flughäfen nach den gesetzlichen Bestimmungen einordnen zu können und einen Überblick über Aufgaben, Formen und die Eigentumsverhältnisse zu gewinnen. Des Weiteren werden die verschiedenen Einnahmequellen dezidiert untersucht und vorgestellt, ebenso wie Begrifflichkeiten des Einzelhandels. Ein weiterer Teilbereich des zweiten Kapitels wird die Darstellung der einzelnen Bereiche eines Flughafens sein (Terminal, Airside, Landside). Im dritten Kapitel werden verschiedene Einflussfaktoren identifiziert und es wird untersucht, wie diese auf Flughäfen wirken und welche Schlüsse sich daraus ziehen lassen. Im vierten Kapitel wird die Situation 'gestern - heute – morgen’ deutscher Flughäfen beleuchtet. Hierbei liegt der Fokus auf betriebswirtschaftlichen Kennzahlen und deren Auswertung. Das fünfte Kapitel widmet sich dem Einzelhandel am Flughafen, im Speziellen der Angebots- und Nachfragestruktur. Die Analyse der Angebotsseite zeigt den Einfluss der Flughafenarchitektur und verschiedener Konzepte der Passagierwegeführung auf. Ferner werden aktuelle Entwicklungen hinsichtlich des vorhandenen Branchenmixes, dominanter Marken und Lagen auf dem Flughafengelände spezifiziert. Auf der Nachfrageseite werden verschiedene Kundengruppen, die Verweildauer und das sich verändernde Konsumentenverhalten beleuchtet. Das sechste Kapitel überprüft, welche Erkenntnisse aus Kapitel 5 in Deutschland bereits angewendet werden. Dies geschieht mittels Detaildarstellungen der fünf passagierstärksten Verkehrsflughäfen Deutschlands (FRA, MUC, DUS, HAM, STR) und des Flughafens in Berlin.

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 5.2, Nachfragestruktur: CEROVIC beschäftigte sich bereits1998 mit der Frage was Airport Retailing antreibt. Er gelangte zu der Überzeugung, dass diese Faktoren ausschlaggebend seien (S.9): - Passagierzahlen. - Kundengruppen. - Aufenthaltsdauer. - Reisekultur bzw. Konsumentenverhalten. - Anzahl der Mitarbeiter an den Flughäfen. Der Einfluss der Passagierzahlen wurde bereits in Kapitel 4 hinreichend erläutert. Die anderen Faktoren folgen nun: 5.2.1, Kundengruppen: Die Voraussetzungen für das Betreiben von Einzelhandel und Gastronomie ist an allen Flughäfen angebotsseitig grundverschieden. Auf der Nachfrageseite gibt es immer die gleichen Ziel- bzw. Kundengruppen. Jede einzelne hat ihre eigenen Anforderungen an Einzelhandel und Gastronomie. DOGANIS identifizierte acht verschiedene Zielgruppen (1992, S.114-115). Diese Gruppen und ihre jeweiligen Ansprüche werden einzeln vorgestellt: 5.2.1.1, Passagiere: Passagiere sind die wichtigste Kundengruppe der Airports, da die Umsätze des Non-Aviation-Bereichs mit den Fluggastzahlen ansteigen (Ders. S.132). Die Gruppe der Passagiere ist vielfältig und muss in verschiedene Segmente unterteilt werden (Humphries, 1996, S.2): - Inländisch vs. International. - Ankunft vs. Transfer. - Kurzstrecke vs. Langstrecke. - Geschäftsreisende vs. Urlaubsreisende. Urlaubsreisende haben in der Regel mehr Gepäck und verbringen mehr Zeit am Flughafen. Bei Langstreckenflügen wird mehr Geld ausgegeben als bei Kurzstrecken (Oechsle 2005, S.140-142). Unterschiede im Kaufverhalten sind davon abhängig, ob es sich um abfliegende, ankommende oder umsteigende Passagiere handelt. Transferpassagiere haben meist eine höhere Ausgabebereitschaft und interessieren sich besonders für hochpreisige Markenartikel oder Wellness- und Freizeitangebote. Ein besonderes Verhalten zeigen auch die Fluggäste der Low-Cost-Carrier. Oft achten diese weniger auf den Preis beim Konsum, da sie bereits beim Ticketerwerb viel Geld eingespart haben und sich somit am Flughafen etwas gönnen können. Allgemein lässt sich konstatieren, dass Passagiere ihren Primärbedarf an Essen und Unterhaltung, insbesondere mit Zeitungen und Büchern decken, manche Untergruppen zu Spontankäufen und andere zum Konsum von hochpreisiger Mode neigen. 5.2.1.2, Airlines: Auch die Fluggesellschaften tragen zur Steigerung des Non-Aviation-Umsatzes durch die Anmietung von Büroräumen, Check-in-Schaltern, Lounges für First- und Business-Class-Passagiere, Lagerräume etc. bei. Dies ist oft ein großer Anteil bei den Mieteinnahmen, die Flughafenbetreiber jährlich generieren. 5.2.1.3, Beschäftigte am Flughafen: Zu dieser Kundengruppe zählen sowohl die Mitarbeiter der Flughafenbetreibergesellschaft und Beschäftigte anderer Unternehmen die rund um den Flughafen ansässig sind, als auch die Teilnehmer von Konferenzen, Tagungen und sonstigen Veranstaltungen auf dem Flughafengelände. Die Beschäftigten nutzen Serviceeinrichtungen wie Bank, Friseur, Reinigung und Apotheke, aus Bequemlichkeit häufig auch die Supermärkte vor Ort. Der Rewe-Markt im Airport Frankfurt hat das Potential der Zielgruppe erkannt und bietet an, Einkäufe ab 50 € kostenfrei in andere Flughafengebäude zu liefern. Wie groß das Potential der Kundengruppe der Beschäftigten ist, wurde 1991 von HEINZELMANN erforscht (nach Doganis 1992, S.114-115). Er fand heraus, dass die Beschäftigten rund 15% ihres Netto-Haushalts-Einkommens in den Shops und Serviceeinrichtungen am Flughafen ausgeben. 5.2.1.4, Airline Crews: Grundsätzlich haben die Mitarbeiter der Airlines die gleichen Bedürfnisse wie die anderen Beschäftigten am Flughafen. Was diese konsumieren hängt besonders davon ab, ob es sich um ihren Heimatflughafen handelt oder nicht. Die meisten Airline-Mitarbeiter nutzen bevorzugt Dienstleistungen wie Reinigung, Schuhreparaturen, Friseure und Schneider. 5.2.1.5, Meeters & Greeters: Meeters & Greeters bringen oder holen Freunde, Verwandte oder Arbeitskollegen vom Flughafen ab. Diese Zielgruppe verbringt normalerweise nur kurze Zeit auf der Landside des Airports und nutzt bevorzugt gastronomische Angebote. Teilweise werden Abschieds- oder Willkommensgeschenke und Blumen erworben. Sobald sich die Wartezeit verlängert, beispielsweise bei Verspätungen der Flugzeuge, steigt die Inanspruchnahme der Angebote sprunghaft an. 5.2.1.6, Besucher: Die meisten deutschen Flughäfen haben das Potential dieser Zielgruppe erkannt und bieten Besucherterrassen, Aussichtsplattformen und Besichtigungstouren an. Die Kundengruppe der Besucher konsumiert bevorzugt flughafen- oder airlinespezifische Souvenirs. An Sonn- und Feiertagen werden verstärkt auch die Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten an den Airports in Anspruch genommen. Die größte Auswahl an Besucher-Aktivitäten bietet der Flughafen München. Hier gibt es Konzerte, Brunch, Buffet, Eislaufen und einen Weihnachtsmarkt im Winter, einen Flugsimulator und vieles mehr. Zudem kann man ab einem Einkauf von 10,-€ zwei Stunden und ab 20,-€ fünf Stunden kostenlos parken. Nur der Flughafen Düsseldorf bietet am ersten Sonntag des Monats, dem sog. ‘Airlebnis Sonntag’, vergleichbare Aktivitäten und ein nicht näher bestimmtes Parkspecial. 5.2.1.7, Umlandbewohner: Die Umlandbewohner können nur als Kunden gewonnen werden, wenn die Flughäfen über eine gute Verkehrsanbindung und kostengünstige Parkplätze verfügen. Diese Kundengruppe profitiert von den längeren Öffnungszeiten und nutzt den Airport als alternatives Shopping- und Freizeit- oder auch Fitness-Center. Besonders durch Veranstaltungen, wie sie bei der Gruppe der Besucher vorgestellt wurden, können die Flughafenbetreiber die Meinung der Umlandbewohner dahingehend positiv beeinflussen, dass das vorherrschende Hochpreisimage entkräftet wird. 5.2.1.8, Business Community: Wie die Airlines trägt die sog. Business Community, also die Unternehmen, die sich auf dem Flughafengelände niedergelassen haben, speziell durch Mieteinnahmen zur Steigerung des Non-Aviation-Umsatzes bei. Zu dieser Community gehören flughafenaffine Unternehmen, die entweder die Infrastruktur nutzen, wie Speditionen, oder auf das Flugzeug als Verkehrsmittel angewiesen sind, beispielsweise Beratungsunternehmen. Als Beispiel der jüngsten Vergangenheit dient das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG, das sein neues Hauptquartier in unmittelbarer Nähe zum Flughafen Frankfurt aufgeschlagen hat. Nach der Betrachtung der verschiedensten Kundengruppen eines Airports, muss noch untersucht werden, wie die wichtigste Gruppe, die der Passagiere, ihre Zeit zwischen Check-in und Abflug verbringt.

Über den Autor

Dagmar Schreiner, M.Sc., wurde 1983 in Wörth a.d. Donau geboren. Nach ihrer Ausbildung zur Bankkauffrau studierte sie BWL mit Schwerpunkt Immobilienwirtschaft. Um ihr Wissen im Bereich Immobilien weiter zu vertiefen, bildete sie sich am renommierten Irebs-Institut in Regensburg weiter und schloss 2012 ihre Ausbildung mit dem akademischen Grad des Master of Science in Real Estate erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte die Autorin umfassende praktische Erfahrungen in verschiedenen Bereichen der Immobilien-Branche und arbeitete mehrere Semester als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Handelsimmobilien. Bei den Vorbereitungen zu ihrem Auslandsaufenthalt in Großbritannien fiel der Autorin auf, dass der Einzelhandel an Flughäfen ein höchst interessantes und komplexes Thema ist, aber bisher wenig Literatur dazu existiert. So beschloss sie, diese Thematik im Rahmen dieser Studie näher zu beleuchten und strukturiert aufzuarbeiten.

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