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- IS-Terrorismus und Salafismus. Zusammenhänge und Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 07.2016
AuflagenNr.: 1
Seiten: 112
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Blutige Terroranschläge, unzählige Tote und die Angst als ständiger Begleiter sind die Folgen des internationalen Terrorismus. Dieser beschränkt sich längst nicht mehr nur auf Krisengebiete wie den Irak oder Syrien, er hat Europa längst erreicht. Auch in Deutschland herrscht ein Gefühl der Verunsicherung und Vorsicht. Grund dafür sind unter anderem die deutschen Hochburgen der sogenannten Salafisten, von denen einige als Mittelsmänner für die Terrormiliz IS in Verdacht stehen. Sie sollen zahlreichen Jugendlichen auf deren Weg in den Heiligen Krieg geholfen haben. Die Gefahr, die von ihnen ausgeht, darf unter keinen Umständen unterschätzt werden. In Zeiten des Terrorismus, in denen das Vereiteln von Anschlägen und die Regulierung der Einflussnahme der Salafisten höchste Dringlichkeit haben, dürfen andere Bereiche nicht aus den Augen verloren werden. Die BRD muss ebenfalls dafür sorgen, dass die eigene Wirtschaft stark genug bleibt, um nicht vom Terror beeinträchtigt zu werden. Inwieweit sowohl die Volks- als auch die Privatwirtschaft von den aktuellen Umständen betroffen sind und welche Gefahren in Deutschland drohen, zeigt diese Untersuchung.
Textprobe: Kapitel 4.2.1 Gesellschaftspolitische Folgekosten: Der Krieg, den der IS führt, scheint weit weg zu sein. Doch ist er das wirklich? Und wie wirkt er sich auf die deutsche Wirtschaft aus? Der Terror in Nahost gefährdet die europäische Sicherheit massiv. Die Kosten, die diese Situation verursacht, werden auf Milliarden geschätzt – auch für Deutschland. Doch nicht nur die BRD allein wird dafür zahlen müssen, auch diverse Unternehmen werden es zu spüren bekommen, was Krieg gegen den Terrorismus wirklich kostet. Dass Krisen, wie durch den IS bedingt, weitreichende Folgen haben, beweist das Wachstum des globalen Bruttoinlandproduktes für 2014. Anfang des Jahres wurde es vom IWF (Internationaler Währungsfond) noch auf 3,7% geschätzt, nun waren es nur noch 3,3%. Terrorismus und vor allem die daraus resultierenden Anschläge hinterlassen nicht nur Verletzte, Tote und eine enorme Trauer, gepaart mit Wut. Es hinterlässt neben den menschlichen Verlusten auch große materielle Schäden. Insgesamt schadet der Terrorismus durch seine Angriffe so gut wie jedem erdenklichen Bereich in unserer Gesellschaft. Die Wirtschaft kann nach einem Anschlag extrem darunter zu leiden haben, doch auch Vorsichtsmaßnahmen können die Wirtschaft stark einschränken. In Deutschland gab es bislang keinen terroristischen Anschlag, dennoch zwingt der Terror die BRD und auch die Privatwirtschaft dazu, in höhere Sicherheitsmaßnahmen zu investieren. Daraus folgt die sinkende Effizienz von angreifbaren Industriezweigen, wie dem Handel oder auch dem Transportwesen. Außerdem werden Investitionen gebunden, die theoretisch produktivem wirtschaftlichem Nutzen zugeführt werden könnten. Die Kosten, die in Bezug zum Terrorismus stehen, lassen sich in direkte und indirekte Kosten unterscheiden. Zu den direkten Kosten zählen Zerstörung von Vermögen und die Produktionsfaktoren. Die indirekten Kosten beinhalten den Anstieg der Transaktionskosten, begründet durch die steigenden Sicherheitskontrollen und steigenden Versicherungsprämien. Doch nicht nur die Unternehmen und Regierung müssen ihr Handeln teilweise nach der Terrorgefahr ausrichten. Auch andere Akteure der Wirtschaft beeinflussen die Veränderungen. Dazu zählen beispielsweise Verbraucher und auch Investoren. Sie vermeiden, in Risikobereiche zu investieren, und halten so wertvolles Geld aus der deutschen Wirtschaft fern. Zu den Risikobereichen gehören die Sektoren der Luftfahrt oder auch dem Tourismus, besonders gefährdet sind Urlaubsgebiete. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Kosten durch den Terrorismus steigen. Diese Erhöhungen machen sich vor allem in der Anti-Terrorpolitik bemerkbar. Die erhöhten Polizeieinsätze bei Staatsbesuchen, Demonstrationen oder anderen Großveranstaltungen sind mit enormen Kosten verbunden. Doch auch die ständig aktuellen Nachrichtenübermittlungen durch Nachrichtendienste kosten. Es ist unvermeidbar, dass die Opportunitätskosten ansteigen. Diese Erhöhung der Kosten im Sicherheitsbereich hat zur Folge, dass die Bevölkerung und die Politik souverän auf die Terrorgefahr reagieren und das Gefühl vermittelt wird, zur baldigen Normalität übergehen zu können. Die aktuelle Terrorgefahr, die besonders vom IS ausgeht, stellt nicht nur in Syrien und dem Irak eine enorme Gefahr dar. Sie befindet sich mittlerweile in der ganzen Welt. Die wachsende Angst, Opfer eines Terroranschlages in Deutschland zu werden, nimmt in der Bevölkerung stetig zu. Dazu kommt die Ungewissheit, wie mit den potenziellen Radikalen umgegangen werden kann oder wie sie zu erkennen sind. Einige Politiker sind der Auffassung, dass es nicht um die Frage geht, ob ein Anschlag in Deutschland verübt wird, sondern wann. All diese Ungewissheiten und die Gefahr, dass deutsche Dschihadisten aus Syrien zurückkommen könnten, erhöhen die soziale Angst. Auch die Bundesregierung wird mehr Geld für den Kampf gegen den Terrorismus ausgeben müssen als ihr lieb ist. So soll unter anderem die Bundeswehr um- und aufgerüstet werden, um bei Kampfeinsätzen eine größere Hilfe zu sein. Zurzeit halten sich die militärischen Kosten für Deutschland noch in Grenzen. Bis jetzt hat Berlin Waffen im Wert von 70 Millionen Euro an die Kurden geschickt. Mit dieser Lieferung sind zusätzliche Transport- und Schulungskosten verknüpft. Hinzu kommen 270 deutsche Soldaten, die an der türkischen Grenze stationiert sind, und 100 Mann sogar im Irak, um kurdische Kämpfer auszubilden. Bei Luftangriffen hat Deutschland bis jetzt keinen Beitrag geleistet. Der Druck von außen wird jedoch immer stärker, sich auch am Luftkrieg zu beteiligen. Der Verteidigungshaushalt wird in Zukunft definitiv steigen. So soll er sich im Jahr 2016 von 33 auf bis zu 40 Milliarden Euro erhöhen. Zudem fließt sehr viel Geld in die humanitäre Hilfe, es soll bis in die Milliarden gehen, um zum Beispiel die Auswanderung von Millionen Flüchtlingen finanzieren zu können. Für die bis jetzt 30.000 Flüchtlinge gibt Deutschland pro Jahr und Kopf geschätzte 11.600 Euro aus. Pro Monat warten mehr als 3.000 Asylsuchende auf Unterstützung. Für Deutschland ist diese Form der humanitären Hilfe selbstverständlich. Die Kosten, die dadurch verursacht werden, rutschen jedoch schnell in den Hintergrund. Stellt sich die Frage, was genau diese immensen Kosten verursacht? Dazu zählen die Unterbringung, die Verpflegung und vor allem die medizinische Hilfe und Versorgung. So hat beispielsweise das Land Brandenburg bereits 9.100 Euro pro Flüchtling investiert. Doch nicht nur hier kosten die Flüchtlinge Geld. Die Nachbarländer Syriens können den Ansturm der vielen Flüchtlinge nicht alleine finanzieren. Auch dort hilft die BRD mit Beträgen von 145 Millionen Euro. Deutschland muss sich im Klaren sein, dass zukünftig weitere Kosten aufkommen. Denn die Infrastruktur Syriens und auch des Iraks wird, solange der IS-Terror dort vorherrscht, lange Zeit nicht wirtschaftlich funktionsfähig sein. Die Aufgabe wird darin bestehen, diese Länder wieder zum Funktionieren zu bringen, indem der Kampf gegen Korruption Erfolg hat, eine neue und gute Regierungsführung gebildet wird und Entwicklungshilfe, besonders in den ländlichen Regionen, betrieben wird.