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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2011
AuflagenNr.: 1
Seiten: 168
Abb.: 12
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Diese Studie befasst sich mit einem noch relativ jungen Phänomen: den Geoparks. Seit einigen Jahren ist eine unvergleichliche Dynamik auf diesem Gebiet zu verzeichnen, die sich darin äußert, dass weltweit ständig neue Geoparks gegründet werden. Auch die internationale Geotourismusforschung beginnt sich langsam zu etablieren. Bisher wurden aber nur wenige Befragungen in Geoparks durchgeführt, die evaluieren, wie Besucher und Anwohner Geoparks beurteilen und inwiefern diese sich dafür interessieren. Daher war es Ziel dieser Untersuchung, eine Nachfrageanalyse dieser beiden wichtigsten Zielgruppen eines Geoparks durchzuführen. Im Nationalen GeoPark Thüringen Inselsberg – Drei Gleichen wurde hierzu eine umfassende Touristen- und Anwohnerbefragung durchgeführt, wobei der Fokus auf Ersteren liegt. Dies erfolgte mit einem standardisierten Fragebogen in schriftlicher Form im Herbst bzw. Winter 2009. Die Grundlage für diese empirische Erhebung bildet zum einen die theoretische Auseinandersetzung mit Geotopschutz, den globalen, europäischen und nationalen Geopark-Entwicklungen sowie dem Geotourismus inklusive des Forschungsstandes. Zum anderen wird das Angebot im Geopark analysiert, d. h. der Naturraum und die bisherigen geotouristischen Angebote. In diesem Zusammenhang wird auch die Bedeutung des Tourismus im Untersuchungsgebiet und die Einbindung in Planungsgrundlagen verdeutlicht. Auf diese Weise leistet die vorliegende Studie einen wichtigen Beitrag zur noch jungen Geotourismusforschung.
Textprobe: Kapitel 3.2.2, Geotope und Öffentlichkeit: Geotope als Schlüsselstellen der Erdgeschichte haben das Potenzial, vorausgesetzt es wird in professioneller Weise genutzt, viele erdwissenschaftliche Aspekte regional darzustellen . GRUBE und WIEDENBEIN rufen schon 1992 Geowissenschaftler auf, verstärkt Geotopschutzforschung zu betreiben und die Schutzwürdigkeit von Geotopen der Öffentlichkeit klar zu machen. Den bisherigen Mangel an geowissenschaftlicher Öffentlichkeitsarbeit sehen sie als Hauptursache für das vermehrte Geotopsterben . Auch KLOSTERMANN ist der Meinung, dass es wichtig ist, den Inhalt von Geotopen auch der Allgemeinheit zu übermitteln – damit werde der Geotopschutz erst gerechtfertigt. Geowissenschaftliche Öffentlichkeitsarbeit begann sehr sporadisch zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Ergebnisse geowissenschaftlicher Forschungsarbeiten in verständlicher Form und unter Nutzung moderner Medien an die Allgemeinheit weiterzugeben, ist bis zu Beginn der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts innerhalb der Geowissenschaften in Deutschland ein Thema mit nur sehr geringem Stellenwert gewesen . Schon früh erkannte WIEDENBEIN die Bedeutung von Geotopen für Freizeit und Tourismus und regte die Entwicklung von Geopfaden, Ferienstraßen oder Parks mit geologischem Schwerpunkt für Deutschland an. Viele Geowissenschaftler erläutern ebenso die hohe Attraktivität von Geotopen und deren großes Potenzial für den Tourismus und die Regionalentwicklung. Die Geoparks sind v. a. aus dem Geotopschutz heraus entstanden. Als Beispiel für die Erfolge von geowissenschaftlicher Öffentlichkeitsarbeit wird die Vulkaneifel genannt, wo sich der Geotourismus wirtschaftlich positiv entwickelte. Die Geowissenschaftliche Öffentlichkeitsarbeit in diesem Sinne hat sich auch 2001 noch nicht etabliert trotz einer verstärkten Präsenz in den Medien – enormer Handlungsbedarf besteht weiterhin, was durch den folgenden Aufruf von LAGALLY noch verdeutlicht wird: Die Öffentlichkeit braucht die Geowissenschaften, sie weiß es nur oft nicht! . OPP sieht zwischen Geotopschutz und Geotourismus ein großes Konfliktpotenzial, wie zwischen dem Naturschutz und dem Tourismus in Nationalparks, was mit verschiedenen Maßnahmen der Besucherlenkung abgemildert werden sollte. GLASER LAGALLY sind der Meinung, dass sich der Schutz und die touristische Nutzung von Geotopen nur auf den ersten Blick widersprechen. Meistens können sie sich gegenseitig ergänzen, d. h. vom Geotopschutz können neue Aspekte für den Geotourismus hervorgehen und umgekehrt. Geotopschutz und Geotourismus können voneinander profitieren, da dauerhaft intakte Geotope für beide Zielrichtungen von höchster Bedeutung sind . Viele Geotope sind sehr robust gegenüber äußeren Einflüssen und bei empfindlicheren Geotopen muss einer Zerstörung durch Touristen vorgebeugt werden im Rahmen von geeigneten Erschließungs- und Pflegemaßnahmen.
Nancy Allmrodt wurde 1985 in Gotha geboren. Nach dem Erreichen des Abiturs im Jahr 2003 an der Kooperativen Gesamtschule Herzog Ernst in Gotha absolvierte sie zunächst ein praktisches Jahr bei regionalen Print- und Hörfunkmedien. 2004 nahm sie ihr Geographie-Studium mit den Nebenfächern Journalistik und Politikwissenschaft an der Universität Leipzig auf – 2010 konnte sie dieses als Diplom-Geographin erfolgreich beenden. Die Themen Geotopschutz, Geoparks und Geotourismus begleiteten die Autorin durch das Studium: Einerseits wurde das Interesse daran durch verschiedene Lehrveranstaltungen, aber auch die Teilnahme an einem Geotop-Projekt und einem Projekt für den Geopark Nordsachsen im Rahmen der Geowerkstatt Leipzig e.V. geweckt. Andererseits waren zwei Praktika prägend für die Wahl des Themas Geotourismus für die vorliegende Studie. Beim Praktikum an der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (2007) arbeitete sie intensiv am Thüringer Geotopkataster mit. Kontakt zum Nationalen GeoPark Thüringen Inselsberg – Drei Gleichen bekam sie schließlich durch ein Praktikum im Jahr 2009 beim e.t.a. Sachverständigenbüro Reyer, wodurch umfassende Einblicke in die Tätigkeiten und Schwierigkeiten bei der Entwicklung eines Geoparks gewonnen wurden.
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