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Curd-Georg von Nostitz-Wallwitz

Filmfonds und neue Filmfinanzierungskonzepte: Vom Filmfonds zum Crowdfunding

ISBN: 978-3-8428-9451-8

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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 92
Abb.: 39
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Für viele Menschen nehmen Kinobesuche einen wichtigen Teil im gesellschaftlichen Leben ein. Im Fernsehen weisen uns Trailer auf neue Kinofilme hin, im Internet werben Kinobetreiber und Filmemacher über Banner und Pop-Ups um unsere Aufmerksamkeit und nicht zuletzt gehören die allgegenwärtigen Filmplakate zum Stadtbild. Erfolgreiche Filme werden nicht nur im Kino angeschaut und finden als Kopie auf DVD, Blu-ray oder in digitaler Form ihren Weg in private Haushalte, sondern werden längst in Blogs, Nachrichtenwebsites und in den Fernsehnachrichten genannt, bewertet und empfohlen. Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie Filmproduktionen finanziert wurden und zu finanzieren sind. Interessant sind hier vornehmlich Produktionen, die subjektiv betrachtet eine international ernstzunehmende wirtschaftliche Rolle spielen. Dieser Anspruch beschränkt die Auswahl auf Produktionen, die sowohl einen ökonomischen Erfolg anstreben, als auch deren Aufführung auf den Leinwänden der großen deutschen Kinoketten beabsichtigt ist. Das zweite Kapitel beschreibt den Film als Finanzierungsobjekt, und damit eine nähere Beschreibung der Filmentstehung und -verwertung, sowie der Risiken, die sich bei der Investition in eben diese Filmprojekte ergeben. Die Finanzierung vorwiegend amerikanischer Kinofilme wurde in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zu großen Teilen durch Filmfonds ermöglicht. Die Anleger der Fonds stammten ausschließlich aus Deutschland und hatten weder einen amerikanischen Wohnsitz, noch die amerikanische Staatsbürgerschaft. Die Gründe für diese Entwicklung werden im dritten Kapitel mit dem Titel Filmfonds erläutert, ebenso die Ursachen für das fast vollständige ‘Aussterben’ dieser Finanzierungsform nach 2001. Basierend auf der Weiterentwicklung des Filmmarktes, widmet sich das vierte Kapitel der aktuellen Marktsituation. Sowohl der Einfluss der technischen Entwicklung auf die Produktion, als auch die Folgen der Nutzung des Internets und anderer Medien auf die Verwertung werden behandelt. Für das Jahr 2011 werden des Weiteren die Präferenzen und Eigenheiten des durchschnittlichen Kinobesuchers dargestellt. Abschließend im Kapitel erfolgt eine Betrachtung der Filmfinanzierung von deutschen und internationalen Produktionen nach dem Verschwinden des Filmfonds. Das fünfte Kapitel beinhaltet zum einen neue Finanzierungskonzepte, die nur eine geringe Relevanz für die Filmproduktion haben. Basierend auf einer Analyse der Stärken und Schwächen dieser Konzepte und den Erfahrungen aus dem Werdegang der Filmfonds, folgt zum anderen die Entwicklung eines eigenen Filmfinanzierungskonzeptes. Die Überlegungen sind theoretischer Natur und beschäftigen sich mit der modifizierten Fragestellung, wie risikoreiche Kinofilmproduktionen, ohne sichere Gewinnmargen, finanziert werden können. Im sechsten Kapitel werden die gewonnen Erkenntnisse zusammengefasst und in einem Ausblick verarbeitet, inwieweit sich der Finanzierungsmarkt für Medienproduktionen in den nächsten Jahren entwickeln wird. Die Thematik dieser Untersuchung versucht den Spagat zwischen der gewinnorientierten Nutzung von Filmproduktionen durch private und gewerbliche Investoren, und den Qualitätsansprüchen des Kinobesuchers an den entstandenen Film. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei das hohe Erfolgsrisiko von Kinofilmen ein. ‘Filmemachen ist eines der größten und sichersten Geschäfte, die ich kenne. Aber nur für das Finanzamt.’ - Carlo Ponti (*1913), ital. Filmproduzent

Leseprobe

Textprobe: Kapitel 2.4, Finanzierungsformen: Die unterschiedlichen Formen der Finanzierung differenzieren sich nach der Finanzierungsquelle (intern oder extern) und den Eigentumsverhältnissen (Eigen- oder Fremdkapital). Interne Finanzierung mit Eigenkapital: Die Filmproduktion wird selbstfinanziert, die unbekannte Ausfallwahrscheinlichkeit und der immense Kapitalbedarf machen die Finanzierung zu einem riskanten Unterfangen. Sollte es zum Totalausfall kommen, kann dies die Insolvenz für den Produzenten bedeuten. Der Film Open Range - Weites Land wurde 2003 durch Eigenkapital der Produzenten Kevin Costner, James Russo und Robert Duvall finanziert, stellt aber eine Ausnahme dar. Interne Finanzierung mit Fremdkapital: Die Finanzierung erfolgt durch langfristige Rückstellungen, für Filmproduktionen ungeeignet. Externe Finanzierung mit Eigenkapital: Dem Produzenten wird seitens Anleger zusätzliches Eigenkapital zur Verfügung gestellt, z.B. über Aktien oder Fonds. Die erwartungsgemäß geringe Rendite von Filmprojekten mit hohem Ausfallrisiko macht diese für den Aktienmarkt weitgehend uninteressant. Ebenso verhält es sich mit der Eignung von Fonds gestützter Finanzierung. Der klassische Filmfonds stellte aber bis 2001 ein Steuersparmodell durch Verlustzuweisung dar, was ihn zur bevorzugten Finanzierungsform machte. Externe Finanzierung mit Fremdkapital: Bezeichnet die Finanzierung der Produktion durch Aufnahme von externem Fremdkapital. Einem Kredit für die risikoreiche Filmproduktion stehen keine materiellen Sicherheiten entgegen, mit der die Bank durch Übereignung einen Totalausfall des Darlehens vermeiden könnte. Dies sorgte in der Vergangenheit für eine Ablehnung der Finanzierung seitens der Banken. In den letzten Jahren haben sich auf dem amerikanischen Markt vereinzelt Filmbanken gebildet, die sich auf diese Thematik spezialisiert haben, deren Marktanteil in der weiteren Betrachtung aber zu vernachlässigen ist. 3, Klassische Filmfondskonzeption: Geschlossene Fonds wurden als Projektfinanzierung nicht nur zur Filmherstellung genutzt. Es existieren weiterhin Immobilien- und Schiffsfonds, aber auch Energiefonds, die in die Energiegewinnung aus regenerativen Quellen investieren. Auf den folgenden Seiten soll die Funktionsweise und Geschichte der Filmfinanzierung über geschlossene Fonds dargestellt werden. 3.1, Überblick: In der Literatur taucht außer dem Begriff Filmfonds vermehrt die Bezeichnung Medienfonds auf. Tatsächlich stellt der Medienfonds den Überbegriff zur Finanzierung von Medienprojekten aller Art durch Fonds dar. Beschränkt sich die Gesellschaft auf die Finanzierung von Filmen, kann die Bezeichnung Filmfonds substitutiv verwendet werden. Tatsächlich gab es vor ein bis zwei Jahrzehnten keine anderen Medien neben dem Film, die maßgeblich durch Medienfonds finanziert wurden. Damit ist bei der Bezeichnung Medienfonds grundsätzlich von einem Filmfonds auszugehen, sofern keine weiteren Angaben vorliegen. Der geschlossene Filmfonds wird marktüblich als GmbH & Co. Verwaltungs KG gegründet. Die Haftung der operativ tätigen Gesellschafter im Schadensfall ist auf die getätigten Eigenkapitaleinlagen beschränkt. Über Fondvermittler werden potentielle private und gewerbetreibende Anleger auf den Fonds aufmerksam und werden mit Erbringung ihrer Einlage aus Eigen- und Fremdkapital Teil der angeschlossenen Kommanditgesellschaft. Die Kommanditisten wirken als reine Financiers mit beschränkter Haftung und ohne weitere operative Befugnisse. Ziel der Finanzierung ist die Partizipation an Verwertungsergebnissen selbst geschaffener Filmrechte. Eine Auswahl an Zahlenbeispielen aus Prospekten und Rechenschaftsberichten zu bereits aufgelegten Filmfonds findet sich im Anhang auf den Seiten XV bis XXI. Das Verhältnis zwischen Filmfonds, Produktion und Verwertung stellt sich wie folgt dar: Der Filmfonds erwirbt vielversprechende Stoffrechte und stellt diese einem Produzenten zur Verfügung, der als Produktionsdienstleister tätig wird. Die wirtschaftliche und finanzielle Verantwortung und Steuerung trägt der Filmfonds, er hat auch alle Stoff- und später Filmrechte inne. Der Produzent übernimmt alle technischen und organisatorischen Aufgaben während der Herstellung und prägt den Inhalt des Films in künstlerischer Hinsicht. Es handelt sich demnach um eine unechte Auftragsproduktion. Nach Fertigstellung der endgültigen Filmfassung sind die Filmrechte Eigentum des Fonds. Im Rahmen eines Lizenzvertrages werden die Filmrechte einer Verwertungsgesellschaft zur Verfügung gestellt und zu Beginn anfallende Distributionskosten von der Fondsgesellschaft übernommen. Im Gegenzug entrichtet die Verwertungsgesellschaft jährlich fixe Lizenzgebühren an den Fonds. Zusätzlich sind variable Lizenzgebühren, die sich an den Einspielergebnissen orientieren, möglich. Im Beispiel Jarhead betrug die Laufzeit des Lizenzvertrages zehn Jahre und die fixen Lizenzzahlungen insgesamt 71% der Produktionskosten des Films. Die fixen Lizenzzahlungen für die Verwertung des Films Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs betrugen insgesamt 69% der Produktionskosten bei einer Laufzeit von 17 Jahren. Die Lizenzverträge werden vor Beginn der Dreharbeiten geschlossen, um eine höhere finanzielle Sicherheit für die Produktion zu gewährleisten. Nach Ablauf des Lizenzvertrages besteht ein optionales Kaufrecht der Verwertungsgesellschaft für die Filmrechte, vergleichbar mit einem Leasingvertrag. Wird dieses nicht wahrgenommen, ist eine Abschlusszahlung an den Filmfonds fällig. Mit Erhalt der fixen Lizenz- und der Schlusszahlung wird dem Fonds ein finanzieller Minimalgewinn zugesichert, der aber, der langen Laufzeit geschuldet, nur eine sehr geringe Rendite darstellt. Die fixen Lizenz- und die Schlusszahlungen verfallen, falls die Filmverwertung ihre eigenen Kosten nicht einspielen kann und damit zahlungsunfähig wird. Um dem entgegen zu wirken, werden marktüblich Schuldübernahmeverträge mit deutschen Bankinstituten abgeschlossen. Wird das Filmprojekt von einer Filmproduktionsgesellschaft umgesetzt, ist es nicht unüblich, dass der Filmfonds die Stoffrechte von der Produktionsgesellschaft aufkauft. Diese werden dann dem Produktionsdienstleister zur Filmproduktion und die dadurch geschaffenen Filmrechte der Verwertungsgesellschaft zur Verfügung gestellt. Beide Unternehmen stellen Teilbetriebe der Filmproduktionsgesellschaft dar. Stoff- und Filmrechte sind nach Erwerb jederzeit Eigentum des Fonds.

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