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- Energetische Sanierung von Gebäuden im Bestand: Wirtschaftlichkeit und Maßnahmen am Beispiel von drei Einfamilienhäusern
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 08.2014
AuflagenNr.: 1
Seiten: 128
Abb.: 77
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Angesichts der Bedeutung des Themas Energieeffiziente Gebäude ist in den letzten Jahren ein enormer Markt für die nachträgliche Wärmedämmung von Bestandsgebäuden entstanden. Vorgaben der Energieeinsparverordnung von 2007, wie beispielsweise die Einführung des Energieausweises für Bestandsgebäude, untermauern dies. Begriffe wie Wärmedämmverbundsysteme oder Kerndämmung haben sich zunehmend in dem Bewusstsein der Bevölkerung verankert. Das liegt u.a. auch daran, dass mittlerweile eine Vielzahl an Unternehmen diese Arten der Dämmungsmaßnahmen anbietet. In den Werbeunterlagen dieser Unternehmen wird eine Energieeinsparung von bis zu 30% postuliert. Daraus ergibt sich die primäre Zielsetzung des vorliegenden Buches. Es untersucht die nachträgliche Wärmedämmung in Form der Kerndämmung mit Aminoplastortschaum und klärt über die tatsächlich eingesparte Energie auf.
Textprobe: Kapitel 3.3, Wärmedurchlasszahl, Wärmedurchlasswiderstand und Wärmedurchlasskoeffizient: Die Wärmedurchlasszahl [? in W/(m2•K)] ist der Wärmestrom W, der in einer Stunde durch eine 1 m2 große Wandfläche, bestehend aus einer oder mehrerer Schichten unterschiedlicher Baustoffe, fließt, wenn das Temperaturgefälle in Richtung Wärmestrom 1K beträgt. Die Wärmedurchlasszahl ergibt sich durch die Wärmeleitfähigkeit, dividiert durch die Dicke der betreffenden Schicht in Meter. Die Summe aller Einzelwerte ergibt die Wärmedurchlasszahl [? = ?1/S1+?2/S2+….?n/Sn]. Der Kehrwert der Wärmedurchlasszahl ?, für Groß Lambda, ergibt den Widerstand R einer Schicht gegen das Durchströmen von Wärme. Bei mehrschichtigen Bauteilen ist für jede Schicht nach diesem Rechenverfahren der Einzelwert festzustellen. Die Summe aller Einzelwerte ergibt dann den Wärmedurchlasswiderstand beziehungsweise Wärmedämmwert für das gesamte Bauteil [R = 1/? = S1/?1 + S2/?2+…Sn/?n = (m2•K)/W]. Je größer 1/?, desto besser die Wärmedämmung. Der Wärmedurchlasskoeffizient gibt an, welche Wärmemenge (Ws) im Beharrungszustand (bei Dauerbeheizung) in einer Sekunde (1s) durch 1m2 eines Bauteils mit einer Schichtdicke (s in Meter) durchgelassen wird, wenn die Temperaturdifferenz beider Bauteiloberflächen 1 Kelvin (1K=1°C) beträgt. Der Kehrwert des Wärmedurchlasswiderstandes ist der Wärmedurchlasskoeffizienten [?/1 = ?1/S1 + ?2/S2 +…?n/Sn = W(m2•K)]. 3.4, Wärmedurchgang, Wärmedurchgangswiderstand und Wärmedurchgangskoeffizient: Als Wärmedurchgang wird eine Energieübertragung bezeichnet, die entsteht, wenn Flüssigkeiten oder Gase mit unterschiedlicher Temperatur durch eine feste Wand voneinander getrennt sind. Der Wärmedurchgang im Gebäudebereich findet beispielsweise durch die Außenwand oder das Fenster vom warmen oder beheizten Innenraum zur kalten Außenluft statt. Energie fließt immer von der höheren zur niedrigeren Temperaturseite und niemals Kälte zur warmen Seite. Der Wärmedurchgangswiderstand [RT = 1/ U] eines Bauteils (ein- oder mehrschichtig) zuzüglich der Wärmeübergangswiderstände 1/ai und 1/aa ergibt den Wärmedurchgangswiderstand [1/U= 1/ai + 1/?+1/aa = (m2•K)/W]. Je größer 1/U desto besser die Wärmedämmung. Der Wärmedurchgangskoeffizient, im Folgenden auch U-Wert genannt, dient als Messgröße des Wärmedurchgangs durch jedes Bauteil. Als U-Wert wird der Wärmestrom W bezeichnet, der durch eine Bauteilfläche von 1m2 in einer Stunde hindurchgeht, wenn der Temperaturunterschied, der das Bauteil auf beiden Seiten umgebenen Luft, 1 K beträgt. Der Wärmedurchgangskoeffizient ist der Kehrwert des Wärmedurchgangswiderstandes (U-Wert = 1/[(1/ai)+ (1/?)+(1/aa)] = W/(m2•K)). Es gilt, je kleiner der U-Wert, desto besser die Wärmedämmung. Der Wärmdurchgangskoeffizient lässt sich berechnen, indem man die Wärmeleitfähigkeit eines Baustoffes durch seine Dicke in [m] dividiert und anschließend den Kehrwert des Ergebnisses bildet. 3.5, Wasserdampfdiffusionswiderstand: Der Wasserdampfdiffusionswiderstand ist der Widerstand, welcher ein Bauteil in Abhängigkeit vom Material und seiner Schichtdicke dem Wasserdampftransport entgegensetzt. Dieser Widerstand wird durch die Zahl µ (sprich: mü) gekennzeichnet. Der Wasserdampfdiffusionswiderstand gibt an, wie dicht ein Material für Dampf ist und bezieht sich auf den Widerstand von Luft. Je größer die Zahl µ ist, desto dichter ist ein Material. Beispielsweise hat Holz ein µ von 40, ist also 40mal so dicht wie Luft. Der Aminoplastortschaum der Marke Dämmschaum AT hat ein µ-Wert von 2,4. Im Bereich der Dämmstoffe ist ein hoher µ-Wert nicht von Vorteil, da damit ein schlechter Wasserdampftransport verbunden wird. Gerade bei Dämmstoffen ist es wichtig, Wasserdampft nach außen zu transportieren, damit Schimmelbildung vermieden wird. 3.6, Bewertung: Verstärkte Bemühungen beim Wärmeschutz von Gebäuden im Bereich der Energieeinsparung und beim Klimaschutz führten in den letzten Jahrzehnten zu einer stärkeren Einbeziehung bauphysikalischer Überlegungen in die Gebäudeplanung. Heute sind bauphysikalische Kenntnisse bei Entwurf, Planung, praktischer Ausführung und Nutzung von Bauwerken unerlässlich. Denn für die Sicherung der Funktionen und den Erhalt eines Gebäudes muss das Raumklima behaglich und auf seine Nutzer abgestimmt sein, Feuchtschäden vermieden und das Außenklima berücksichtigt werden. Notwendig ist auch der intelligente Einsatz bauphysikalischer, baustofflicher, baukonstruktiver, anlagentechnischer und gestalterischer Mittel. Mithilfe der Bauphysik lassen sich nachhaltige Gebäude entwickeln, die eine hohe thermische Behaglichkeit und einen niedrigen Energiebedarf aufweisen, sowie die bei Bedarf zugeführte Restenergiemenge effizient nutzen. Neben der Vermeidung jeglicher Kondensations- und Schimmelpilzprobleme verfügen sie außerdem über eine gute Versorgung mit Tageslicht und eine gute Raumakustik. Die dazu notwendigen Baustoffe und Konstruktionen werden in der Bauphysik besonders bezüglich der Durchlässigkeit von Wärme (Wärmeleitung, Wärmestrahlung, Wärmedämmung, Wärmeschutz), Feuchtigkeit (Wasserdampfgehalt, Feuchttransport, Kondensation von Wasser, Schimmelbildung in Wohnungen), Akustik und Luft untersucht. Der wesentliche Grund, dass die zu untersuchenden Objekte dieser Ausarbeitung nachträglich gedämmt wurden, ist eine Wärmeschutzverbesserung, die eine Energieeinsparung zum Ziel hat.
Christian Meyer wurde 1980 in Friesoythe geboren. Das Studium des Wirtschaftsin-genieurwesens im Fachbereich Bauwirtschaft an der Fachhochschule Olden-burg/Ostfriesland/Wilhelmshaven schloss er im Jahre 2009 erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte der Autor umfassende praktische Erfahrungen im Bereich der nachträglichen Wärmedämmung von Bauobjekten. Die Faszination von dem in den letzten Jahren entstandenen enormen Markt für nachträgliche Wärme-dämmung von Bestandsgebäuden und der in den Werbeunterlagen der Unterneh-men postulierten Energieeinsparung von bis zu 30% motivierte den Autor, sich dieser Thematik im vorliegenden Buch zu widmen.
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