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- Digitalisierung in Genossenschaftsbanken. Auswirkungen auf die strategische Personalentwicklung
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 08.2017
AuflagenNr.: 1
Seiten: 84
Abb.: 17
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die Digitalisierung ist weltweit einer DER Megatrends und hat damit auch weitreichende Auswirkungen auf den Bankensektor. Insbesondere deutsche Kreditgenossenschaften werden durch die anhaltende Digitalisierung vor enorme Herausforderungen gestellt. Dies betrifft neben dem Vertriebs- und Produktionsbereich insbesondere auch die strategische Personalentwicklung. Aufgrund der Digitalisierung müssen sich Genossenschaftsbanken sowohl auf ein verändertes Kundenverhalten einstellen, als auch ihre Mitarbeiter dazu befähigen, in einer sich wandelnden Arbeitswelt weiterhin erfolgreich zu agieren. Das vorliegende Buch vermittelt einen ersten Eindruck davon, welche besonderen Herausforderungen durch die Digitalisierung auf deutsche Kreditgenossenschaften zukommen und wie diese gelöst werden können. Die möglichen Lösungsansätze betreffen sowohl die strategische Ausrichtung der Personalentwicklung als auch Ansätze der operativen Umsetzung. Dabei wird immer wieder Bezug auf aktuelle Projekte der Genossenschaftlichen Finanzgruppe genommen.
Textprobe: Kapitel 2.2 Aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen: Insgesamt ist die Telekommunikationstechnologie ein bedeutender Faktor der Gesellschaft. Die anhaltende Digitalisierung ist heute in nahezu allen Lebensbereichen präsent. Dies gilt sowohl für den privaten Gebrauch, als auch für die Nutzung in Unternehmen und Behörden. Der technische Fortschritt und die fallenden Verkaufspreise haben dazu beigetragen, dass im Februar 2015 mehr als fünfundvierzig Millionen Bundesbürger im Besitz eines Smartphone waren. Laut einer bitkom-Umfrage verwenden 57 % der Bundesbürger in Deutschland ihr Smartphone regelmäßig für den Internetzugang. Dies verdeutlicht auch, dass das Smartphone aus dem Alltag der Menschen nicht mehr wegzudenken ist. Die Verwendung von mobilen Endgeräten als Alltagsgegenstand hat dabei weitreichende Auswirkung auf das alltägliche Informations- und Kommunikationsverhalten der Menschen. Wie selbstverständlich wird heute mit mobilen Messanger-Diensten wie beispielsweise WhatsApp kommuniziert. Auch soziale Kontakte werden nicht mehr nur real geknüpft, sondern mit Hilfe der sozialen Medien nunmehr auch in das digitale Zeitalter transformiert. Menschen mit den gleichen Interessen und Vorlieben treffen sich in virtuellen Communitys und verbringen dort ihre Freizeit. Dies spiegelt sich auch in den aktuellen Mitgliedszahlen von Social-Media Diensten wie Facebook, Instagram und Snapchat. 67 % der Internetnutzer in Deutschland sind aktive Nutzer in sozialen Netzwerken. Bei diesen Diensten werden darüber hinaus persönliche Ereignisse wie Urlaubsreisen, besuchte Veranstaltungen und sonstige Begegnungen geteilt, wodurch eine Vielzahl von anderen Mitgliedern an diesen Ereignissen Teil haben. Durch das Einfache und Intuitive interagieren auf diesen Plattformen haben sich diese schnell in das gesellschaftliche Leben integriert und dort mittlerweile ihren festen Platz. Durch die jederzeitige Verfügbarkeit des Internets haben sich mobile Endgeräte nicht nur in der zwischenmenschlichen Interaktion einen festen Platz verschafft, sondern dienen auch im alltäglichen Leben als schnelle und verlässliche Informationsquelle. So können jederzeit Waren und Dienstleistungen gesucht, verglichen, bestellt und fallabschließend bezahlt werden. Auch hierdurch verändern sich typische Verhaltensmuster von Unternehmen und Verbrauchern. Der Verbraucher ist grundsätzlich weit weniger auf das Spezialistenwissen der Unter-nehmen angewiesen. Er kann Produkte und Dienstleistungen in Internetforen vergleichen, sieht dort wie andere Käufer das Produkt oder die Dienstleistung bewertet haben und sieht den aktuellen Verfügbarkeitsstatus des Produktes. Dies führt häufig dazu, dass der Verbraucher ein weitaus stärkeres Servicebewusstsein vom Unternehmen erwartet. Neben der Einsatzmöglichkeit als Informationsquelle sorgt die Digitalisierung zusätzlich für die Vernetzung vieler Lebensbereiche der Verbraucher. So kann durch die Anbindung nahezu aller Haushaltsgeräte in ein privates Netzwerk die komplette Haustechnik durch den Kunden von Unterwegs gesteuert und überwacht werden. Dies ermöglicht nicht nur die komfortable Steuerung der angeschlossenen Haushaltsgeräte mit einem mobilen Endgerät, sondern kann gleichzeitig zur Optimierung des Ressourcen schonenden Umgangs mit Energie beitragen. Moderne Endgeräte können weiterhin dazu genutzt werden, dass komplette Bestellvorgänge durch die Haustechnik ergänzt und optimiert werden. Schon heute können Kühlschränke erkennen, ob ein vorher definiertes Produkt noch vorhanden ist oder nachbestellt werden muss. Diese Nachbestellung kann automatisiert ohne das Eingreifen eines Menschen erfolgen und über das Internet abgewickelt werden. Die Bestellung wird dann durch das beauftragte Unternehmen an den vorher definierten Ort geliefert. Bereits heute wird getestet, in wie weit noch durch Menschen durchzuführende Lieferungen in Zukunft durch unbemannte Drohnen ersetzt werden können. Darüber hinaus hat die Digitalisierung auch maßgeblichen Einfluss auf das Freizeitverhalten der Gesellschaft. In der BRD treiben 49% der Bevölkerung mindestens einmal die Woche Sport. Durch die Digitalisierung kann der eigene Sportkonsum gesteuert, ausgewertet und dadurch professionalisiert werden. Mit modernen Fitnessarmbändern kann der gesamte Tagesablauf verfolgt werden. Die Geräte messen vierundzwanzig Stunden am Tag alle körperindividuellen Daten wie Herzschlag, Blutdruck, Sauerstoffgehalt des Blutes oder gelaufene Schritte. Diese Daten können digital ausgewertet und in einer historischen Aufbereitung individuelle Statistiken erstellt werden. Aus diesen Erkenntnissen können persönliche Trainingspläne erstellt werden, die das eigene Körperverhalten berücksichtigen und dadurch auch für den nicht professionellen Sportler zu optimalen Trainingseffekten führen. Die dann getätigten Sporteinheiten können digital und vollkommen automatisiert in sozialen Netzwerken geteilt werden. Auch dadurch wird die Digitalisierung von Sportangeboten immer beliebter und sorgt weiterhin für die digitale Transformation vieler Alltagssituationen. Mit den beschriebenen gesellschaftlichen Veränderungen durch die Digitalisierung verändert sich jedoch auch der Umgang mit sensiblen Daten und deren Verarbeitung. Alle Daten, die digital erfasst werden, werden auch ebenso digital gespeichert. Dies sorgt für eine riesige Steigerung von gespeicherten Daten. Dadurch erfährt der Datenschutz eine weiter steigende Bedeutung. In Deutschland sorgt das BDSG für einen gesetzlich geregelten Datenschutz und schützt insbesondere Verbraucher vor dem missbräuchlichen Umgang mit Daten in Unternehmen. Die zunehmende Digitalisierung sorgt jedoch auch dafür, dass digitale Angebote über die klassischen Ländergrenzen hinweg angeboten werden. So können digital verarbeitete Daten, durch die anbietenden Unternehmen, auf ausländischen Servern gespeichert werden und unterliegen dann nicht mehr dem sehr strengen deutschen Datenschutzbestimmungen, obwohl das eigentliche Produkt von deutschen Unternehmen bereitgestellt wird. Um einem eventuellen Datenmissbrauch vorzubeugen, müssen sich im Rahmen der Digitalisierung die Verbraucher auch mit den Themen des Datenschutzes und der Datensicherheit beschäftigen und die aktuellen Entwicklungen berücksichtigen. Dies betrifft ins-besondere die beschriebenen Einsatzmöglichkeiten der Digitalisierung in der Gesellschaft, da es sich hierbei um hoch sensible Daten handelt, die von unbefugten Dritten missbräuchlich verwendet werden können. So können Anbieter von Social Media Diensten für jeden Nutzer zielgerichtete Werbemaßnahmen generieren um dadurch zusätzliche Kaufkraft abzuschöpfen. Weiterhin können beispielsweise Stromanbieter durch das Nutzungsverhalten der Kunden individuelle Strompreise anbieten und Krankenkassen haben ein großes Interesse an die individuellen Sportdaten ihrer Mitglieder zu kommen, da durch diese Datenbasis der individuelle Gesundheitszustand der Mitglieder transparent ist und damit einhergehende Beitragsaufschläge individuell vereinbart werden können. Da heutzutage viele Netzwerke im Internet noch immer als unsicher gelten, müssen diese mit zusätzlichem Mehraufwand gesichert werden.
Benjamin Loosen M.A. wurde 1983 in Köln geboren. Nach dem Abitur absolvierte er eine Berufsausbildung zum Bankkaufmann bei einer Genossenschaftsbank im Rheinland. Dort arbeitete er im Anschluss in verschiedenen Bereichen. Bis heute ist er in seinem Ausbildungsbetrieb im Vorstandsstab angestellt und verantwortet dort hauptsächlich die strategischen Bereiche Personalentwicklung und Projektmanagement in der Gesamtbank. Berufsbegleitend absolvierte er ein Bachelorstudium mit dem Schwerpunkt Management & Finance sowie ein Masterstudium mit dem Schwerpunkt Human Resources. Zur Weiterentwicklung seiner Managementkompetenzen absolvierte der Autor erfolgreich das Genossenschaftliche Bank-Führungsseminar (GBF). Hierbei beschäftigte er sich intensiv mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf Kreditgenossenschaften. Für die Förderung von Nachwuchskräften im Bankenwesen engagiert sich der Autor ehrenamtlich in Prüfungsausschüssen privater Bildungsträger und öffentlicher Kammern.
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