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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 06.2011
AuflagenNr.: 1
Seiten: 144
Abb.: 54
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die gesamte Sportwelt hat sich in den letzten Jahren entscheidend verändert und weitreichende Entwicklungen in der Professionalisierung und Kommerzialisierung waren zu beobachten. Ebenso befinden sich die Manager und Leiter deutscher Golfanlagen in einem relativ jungen und im Wandel befindlichen Berufsfeld. Da diese Berufsgruppe bislang wissenschaftlich nicht näher betrachtet wurde, gibt das vorliegende Buch in sechs Kapiteln Antworten auf folgende Fragen: Welche Tätigkeiten führt ein Golfmanager einer deutschen Golfanlage aus und welche Probleme treten während seiner Arbeit auf? Welche Schlüsselqualifikationen werden benötigt, um den Arbeitsalltag eines Golfmanagers zu bewältigen? Auf welchen Wegen werden Golfmanager rekrutiert bzw. in welcher Form werden offene Stellen besetzt? Anhand einer bundesweit durchgeführten schriftlichen Befragung, bei der sämtliche Golfanlagen Deutschlands kontaktiert wurden, konnte eine große Datenmenge gesammelt und verarbeitet werden. Dieses Buch beschränkt sich jedoch nicht auf die bloße Darstellung von Ergebnissen. Zusätzlich wird das Thema in den Kontext der heutigen Sportwelt gesetzt und sportwissenschaftlich eingeordnet, theoretische und begriffliche Grundlagen erläutert, das methodische Vorgehen dargestellt und die gesammelten Ergebnisse in einer abschließenden Diskussion und Interpretation analysiert. Darüber hinaus werden interessante Vergleiche zu weiteren relevanten Berufsfeldern aus dem Bereich des Sportmanagements angestellt. Ein erster Schritt der umfassenden Sammlung, Auswertung und Analyse von Daten bezüglich des Berufsfeldes des Golfmanagers wurde mittels der vorliegenden Berufsfeldanalyse geschaffen, um auch die Ausbildung und die Qualifikation künftiger Golfmanager weiter voranzutreiben und das Bild dieser Berufsgruppe zu schärfen. Berufsfeldanalysen können demnach als eine Art Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Lehre und Praxis verstanden werden.
Textprobe: Kapitel 1.2, Geschichtliche Entwicklung des Golfsports in Deutschland: Um die heutigen Entwicklungen der Sportart Golf und die damit zusammenhängenden Berufe besser einordnen zu können, wird im Folgenden die Golfgeschichte in Deutschland kurz skizziert. Hierbei können zwei Epochen ganz besonders wichtige Entwicklungen zugeordnet werden, nämlich Golf während der Zeit des Nationalsozialismus und Golf in der Zeit der DDR. Diese geschichtlichen Zeiträume können die Stellung der Sportart im heutigen Deutschland besser begründen. Im Jahr 2007 feierte der Deutsche Golf Verband (DGV) bereits sein 100-jähriges Bestehen, wobei sich die ersten Nennungen über Golf bereits weitaus früher finden lassen. Der erste schriftliche Beleg stammt aus einem Lateinbuch des Kölner Druckers GYMNICH aus dem Jahr 1575, ein weiterer aus dem Jahr 1796 von Herrn GUTSMUTHS, der damals schon Bürgersöhnen dieses Spiel ‘zur körperlichen und geistigen Übung und Erholung anrät’, ehe sich schließlich Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Golfclubs in Berlin und Homburg bildeten. Ab dem Jahr 1900 kam es zu weiteren Golfclub-Gründungen, bevor am 26. Mai 1907 der Deutsche Golf Verband gegründet wurde, dem sich eine stetig steigende Zahl von Golfanlagen anschloss. Während der Zeit des Nationalsozialismus passte die elitär anmutende Sportart Golf in die Anschauungen der Reichsführung, der Deutsche Golfverband wurde verstaatlicht und verlor seine Unabhängigkeit und der Versuch einer Volkssportbewegung wurde unternommen. Während des Krieges beschränkten sich die Golfclubs jedoch in erster Linie darauf, ihre Plätze und Anlagen zu pflegen und instand zu halten, soweit dies ihnen möglich war. Dieser Stillstand bzw. diese Rückentwicklung der Anzahl an Golfanlagen ist der Tabelle im Anhang 1 der Arbeit zu entnehmen. Viele Sportverbände stellten ihren Betrieb während der Kriegsjahre vollständig ein. Der Golfsport schaffte es hingegen, trotz des Fehlens eines unabhängigen Dachverbandes, die Kontakte zwischen verbliebenen Golfern und Golfanlagen aufrecht zu erhalten. Aufgrund einer kriegsbedingten Unterbrechung während der Nachkriegszeit, von ca. 1945 bis Ende 1949, wurde der DGV schließlich im Gründungsjahr der Bundesrepublik erneut gegründet und lässt zumindest in Westdeutschland dem Golf die Chance zur Weiterentwicklung. Im Osten Deutschlands hingegen wurden die Flächen der ursprünglichen Golfanlagen für landwirtschaftliche Zwecke entfremdet und überwiegend in Ackerland umgewandelt, wodurch die Sportart immer weiter zu verkümmern drohte. Weitere Gründe für dieses beinahe Verschwinden der Sportart Golf in der DDR waren zum einen die ‘ideologischen Vorbehalte gegenüber Golf’, denn Golf galt als Sinnbild des Kapitalismus. Zum anderen führte die nahezu ausschließliche Konzentration und Förderung des Spitzensports zur weiteren Vernachlässigung des Freizeitsports in der Deutschen Demokratischen Republik. Diese Faktoren können als Gründe dafür angesehen werden, warum das Golfangebot, im Gegensatz zu den alten Bundesländern, in der ehemaligen DDR heute noch unterdurchschnittlich einzuordnen ist. Für die neuen Bundesländer besteht demnach im Hinblick auf die Golfplatzversorgung ein Nachholbedarf, woraus sich für die gesamtdeutsche Entwicklung der Mitgliederzahlen und Golfclub-Gründungen ein gewisses Potenzial ergibt. Erst nach der Wiedervereinigung wurden die wenigen kürzlich gegründeten Golfclubs und Verbände Ostdeutschlands 1990 zu einem gesamtdeutschen DGV zusammengeführt, welcher bis heute als Dachverband aller Landesgolfverbände fungiert. Zu den wichtigsten aktuellen Entwicklungen für Deutschland gehört in erster Linie die Entscheidung des IOC vom 09. Oktober 2009, dass Golf ab den Spielen 2016 wieder olympisch sein wird. So äußerte sich der Präsident des Deutschen Golf Verbandes, DR. WOLFGANG SCHEUER, zu dieser Entscheidung folgendermaßen: ‘Für viele der 60 Millionen Golfer auf der ganzen Welt ist heute ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung gegangen. Aus Sicht unseres Verbandes bedeutet die Entscheidung einen Meilenstein in unser aller Bestreben, den Golfsport in Deutschland mit seinen fast 600.000 Aktiven noch weiter nach vorne zu bringen’. Eine weitere bedeutsame Entwicklung der Sportart Golf könnte sich daraus ergeben, dass sich Deutschland um die Austragung des Ryder Cups 2018 bewirbt. Dies ist das wohl prestigeträchtigste Golfturnier der Welt, bei dem sich die besten Golfer der USA mit denen Europas messen. Sollte Deutschland den Zuschlag für die Austragung dieses Events bekommen, so könnte dies einen medialen Schub für die Sportart bedeuten und den positiven Trend der letzten Jahre weiter bekräftigen. Die Zahlen der letzten Jahre zeigen ein stetiges, jedoch leicht abgeschwächtes Wachstum in Bezug auf die Anzahl der Golfanlagen, wie auch auf die Anzahl der aktiven Mitglieder.
Tom Koethe wurde 1982 in Lübeck geboren. Nach dem erfolgreichen Abitur in seiner Heimatstadt absolvierte er sein Studium der Diplom Sportwissenschaften an der Deutschen Sporthochschule Köln. Während seiner Studienzeit konnte er Einblicke in die verschiedensten Bereiche des Sportmanagements erlangen und widmete sich schließlich im Rahmen seiner Diplomarbeit dem Thema des Golfmanagements. Im März 2010 schloss er erfolgreich sein Studium ab und erlangte neben einer Zusatzqualifikation im Bereich der Sportinformatik den Titel des Diplom Sportwissenschaftlers/ Sportökonoms.
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