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Paul Chromik

Carbon Finance - CO2-Emissionsrechte als Anlageklasse?

ISBN: 978-3-8366-7248-1

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Produktart: Buch
Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 03.2009
AuflagenNr.: 1
Seiten: 116
Abb.: 18
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback

Inhalt

Klimawandel und Klimaschutz beherrschen seit geraumer Zeit die gesellschaftliche Debatte und werden in den nächsten Jahren weiterhin an Bedeutung gewinnen und enormen Einfluss auf die wirtschaftliche, politische und soziale Entwicklung weltweit ausüben. Die bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Begrenzung der Emission von Kohlenstoffdioxid, als wesentlichem Verursacher der globalen Erwärmung, bestehen zu einem Großteil aus ökonomischen Instrumenten, die als Flexible Mechanismen den Emissionshandel, Clean Development Mechanism und Joint Implemetation umfassen. Ziel des Einsatzes dieser Maßnahmen ist eine kosteneffiziente Erreichung der festgelegten Emissionsreduktionen. Folge der globalen institutionellen Regelungen ist die Entstehung eines Marktes für das Gut CO2-Emission, welches nun einer Begrenzung unterliegt und einen Preis aufweist. Das rasante Wachstum des globalen Kohlenstoffmarktes, sowohl im Volumen als auch im Wert gehandelter Emissionsrechte, stellt für Unternehmen, Banken und Finanzinvestoren vielfältige Chancen dar, die einer näheren Betrachtung bedürfen. Diese, aus der Perspektive eines Investors durchgeführte Studie, stellt ausgehend von einer Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen, die Investitionsmöglichkeiten auf dem globalen Kohlenstoffmarkt dar und geht der Frage nach, inwieweit es sich bei den Emissionsrechten und -gutschriften um eine neue Anlageklasse handelt. Dabei werden neben den Teilsegmenten des Kohlenstoffmarktes, der Preisbildungsmechanismus sowie die Risikomanagementmethoden einer Analyse unterzogen und von bestehenden Anlageklassen abgegrenzt.

Leseprobe

Kapitel 4.1.3.2 Regulatorische und politische Entscheidungen Einen langfristigen Preisbestimmungsfaktor bilden klimapolitische Entscheidungen auf internationaler und europäischer Ebene sowie Änderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen des EU ETS. Maßgeblichen Einfluss wird das Nachfolgeabkommen des Ende 2012 auslaufenden Kyoto-Protokolls haben. Bisher sind kaum Eckpunkte zukünftiger internationaler Klimapolitik zu erkennen, und Vorschläge sowie Absichten der Staaten sind nur unverbindlich. Die Verhandlungen der internationalen Gemeinschaft werden bis zur Klimakonferenz Ende 2009 in Kopenhagen anhalten, auf der über eine Nachfolgeregelung entschieden werden soll.179 Die EU beabsichtigt eine Senkung ihrer Treibhausgase bis 2020 um 20 % und signalisiert sogar die Bereitschaft zu einer Reduktion um 30 % zum Basisjahr 1990 im Falle eines internationalen Abkommens und Teilnahme anderer Industrieländer. Eine Einigung könnte daher zu höheren Emissionsreduktionsverpflichtungen für die Vertragsparteien führen, was ebenfalls Einfluss auf die Gestaltung der nächsten Zuteilungsphase des EU ETS haben würde. Diese Unklarheiten über zukünftige Reduktionsverpflichtungen beeinflussen die Erwartungsbildung der Marktakteure am Emissionshandel. Allerdings spiegeln sich diese Erwartungsunsicherheiten eher in der zeitlichen Preisstruktur zwischen Spot- und Futures-Preisen wider. Da Investitionen in neue emissionsarme Technologien für die Unternehmen mit hohem Kapitaleinsatz und extrem langen Investitionszyklen verbunden sind, führt die Planungsunsicherheit tendenziell zu einer Erfüllung der Verpflichtungen über Erwerb von EUAs am Markt. Von Bedeutung für die Preisentwicklung von EUAs kann ebenfalls die Verknüpfung anderer nationaler Emissionshandelssysteme mit dem EU ETS sein, die in der Emissionshandelsrichtlinie der EU ausdrücklich ermöglicht wird. Staaten wie Japan, Australien oder Russland könnten einen Anreiz haben, eigene nationale Emissionshandelssysteme aufzubauen und aus Kosteneffizienzgründen mit dem EU ETS zu verknüpfen. Eine Simulation der möglichen Verknüpfung des EU ETS mit anderen Emissionshandelssystemen kommt zu dem Ergebnis, dass die Emissionsrechte an Wert verlieren würden. Grund dafür sind die relativ hohen Grenzvermeidungskosten in Staaten wie Japan, die zu einer höheren Anfangszuteilung mit Emissionsrechten zur Entlastung der heimischen Industrie führen und die Knappheit von Emissionsrechten im gesamten Emissionshandelssystem verringern würden. Auf der anderen Seite würde eine Integration eines möglichen russischen Emissionshandelssystems zu niedrigeren Grenzvermeidungskosten und damit geringeren Preisen für Emissionsrechte führen.

Über den Autor

Paul Chromik, geb. 1981, studierte Wirschaftswissenschaften an der Universität Hohenheim, Abschluss 2008.

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