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- Private Equity und Venture Capital als Innovationsmotor in der Medizintechnikindustrie. Qualitative und quantitative Branchenanalyse
Alternative Investments
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 11.2017
AuflagenNr.: 1
Seiten: 88
Abb.: 34
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Die Medizintechnikbranche in Deutschland, eine stark mittelständisch strukturierte Industrie, ist in hohem Maße auf Beteiligungskapital angewiesen, um die hohen Forschungs- und Entwicklungskosten sowie die langwierige Phase bis zur Marktreife von neuen Produkten zu finanzieren. Diese Studie untersucht die Branchenattraktivität und gibt einen Überblick über die neuesten Medizintechnik-Trends. Vor allem in der digitalen Vernetzung zur Effizienzerhöhung der Diagnostik liegt ein enormes Innovationspotential – eine veritable Chance für die Geber von Beteiligungskapital. Zudem werden branchenspezifische regulative Marktrestriktionen untersucht, die für Investoren beträchtliche Risiken darstellen können. In der quantitativen Analyse werden die in den letzten fünf Jahren veröffentlichten Investitionsaktivitäten in der Medizintechnikindustrie empirisch ausgewertet und mögliche Einflussfaktoren auf das Investitionsvolumen diskutiert. Ein signifikanter Einfluss der Investitionsanlässe auf die Höhe des Transaktionsvolumens konnte festgestellt werden. Regionale Unterschiede in den Investitionsvolumina konnten nicht nachgewiesen werden.
Textprobe: Kapitel 3 Marktanalyse: In diesem Kapitel wird der Private Equity Markt in Bezug auf die Medizintechnikbranche untersucht. Hierfür wird in Abschnitt 3.1 ein allgemeiner Überblick über Beteiligungskapital in Deutschland gegeben, um die Medizintechnikbranche anschließend in diesen Markt einzuordnen. In Abschnitt 3.2 wird die Medizintechnikbranche bzgl. neuer Trends und Rahmenbedingungen analysiert. Abschließend erfolgt in Abschnitt 3.3 ein Überblick über Private Equity Aktivitäten in der Medizintechnik. Hierbei wird vor allem der Frage nachgegangen, wieso Medizintechnikunternehmen für Investoren attraktiv sind, aber auch, welche Risiken und speziellen Probleme es in dieser Branche gibt. Des Weiteren werden ausgewählte Marktteilnehmer, die in diesem Markt aktiv sind, illustrativ beschrieben. 3.1 Private Equity und Venture Capital in Deutschland: Privates Eigenkapital gewinnt auf dem deutschen Kapitalmarkt zunehmend an Bedeutung. Trotzdem ist die Marktentwicklung der deutschen Beteiligungsbranche im Jahr 2015 hinter den Erwartungen zurück geblieben, was aus den aktuellen Zahlen des BVK e.V. (2016a) hervorgeht. Im Vergleich zum Vorjahr sank das Gesamtinvestitionsvolumen um 1,8 Mrd. EUR auf 5,3 Mrd. EUR. In diesem Zusammenhang zeigt der Kauf des Medizintechnikunternehmens Sivantos durch EQT mit einem Transaktionsvolumen von 2,15 Mrd. EUR die Relevanz der Medizintechnikbranche im deutschen Beteiligungsmarkt (siehe Abschnitt 3.3.2). Im europäischem Vergleich liegt Deutschland bezüglich des Investitionsvolumens deutlich hinter Großbritannien und Frankreich zurück (Statista GmbH, 2015b, S. 25). Die rückschrittliche Entwicklung ist insbesondere auf das Buyout-Segment zurückzuführen. Das mit 72 Prozent Marktanteil wichtigste Segment des deutschen Beteiligungsmarktes, blieb mit einem Rückgang um 22 Prozent auf 3,8 Mrd. EUR hinter den Erwartungen zurück (BVK e.V. 2016a, S. 6). Indessen ist die deutsche Venture Capital Entwicklung positiv zu bewerten. In diesem Bereich wuchs das Investitionsvolumen um 16 Prozent auf 780 Mio. EUR, was den höchsten Stand seit 2008 bedeutet (BVK e.V. 2016a, S. 7). Auch bei den Kapitalzusagen der Investoren (Fundraising) wurden im Jahr 2015 Rückschritte verzeichnet. Nach einem starken Fundraising-Jahr 2014 mit 2,78 Mrd. EUR, reduzierte sich das Ergebnis in 2015 um 52 Prozent (BVK e.V. 2016a, S. 4). Nach einer aufbereiteten Statistik von 2014 der Statista GmbH (2015b, S. 22) liegt Deutschland diesbezüglich im europäischen Vergleich auf Rang sechs hinter Großbritannien, Frankreich, Schweden, Schweiz und Norwegen. Die negative Entwicklung von Investitionsvolumen und Fundraising ist in erster Linie auf das schwächelnde Buyout-Segment zurückzuführen. Hohe Kaufpreise und ein kompetitives Umfeld mit strategisch unterschiedlich agierenden Investoren wirken sich negativ auf den Markt aus (Venture Capital Magazin, 2016, S. 18). Trotzdem blickt der BVK optimistisch in das Jahr 2016 und geht von einer positiven Entwicklung des deutschen Beteiligungsmarktes aus (Venture Capital Magazin 2016, S. 9). 3.2 Charakterisika der Medizintechnikbranche: Die Gesundheitswirtschaft ist für die deutsche Wirtschaft von großer Bedeutung. 6,2 Millionen Menschen sind im deutschen Gesundheitswesen, d. h. in den Versorgungsbereichen Krankenhäuser, Rehabilitationskliniken, Haus- und Facharztpraxen, Medizintechnik, Diagnostik, pharmazeutische Industrie, Biotechnologie, Health IT, Homecare, Wellness und Fitness tätig. Damit ist jeder fünfte Arbeitsplatz in Deutschland mit der Gesundheitswirtschaft verknüpft (Bundeswirtschaftsministerium, 2015, S. 6). Die Branche hat einen Anteil von 11 Prozent am deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP), was die Bedeutung für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft unterstreicht. Zum Vergleich: Der Anteil der deutschen Automobilbranche am deutschen BIP liegt bei ca. 10 Prozent (BVMed e.V. 2016, S. 3). Die Medizintechnikbranche – als Teil der Gesundheitswirtschaft – gilt in Deutschland als besonders innovativ, wachstumsstark und zukunftsträchtig (s. Abschnitt 3.2.1). Zur Medizintechnik zählen Geräte und technische Verfahren für Diagnose, Therapie und Rehabilitation, die Leben retten, die Heilung unterstützen und die Lebensqualität der Menschen verbessern. Laut Bundesministerium für Gesundheit soll es rund 400.000 verschiedene Medizinprodukte geben. Hierzu zählen bspw. die bildgebende Diagnostik (Imaging-Technologien wie Röntgen, CT, MRT), Implantate, Prothesen, Produkte zur Injektion, Infusion, Transfusion und Dialyse, Herzschrittmacher, Katheter, Labordiagnostika, Verbandsmittel etc. (Bundesministerium für Gesundheit, 2016) [...]. 4 Quantitative Analyse: Für die folgende quantitative Analyse der Investments und Divestments in der Medizintechnik wurde das Programm SPSS Statistics verwendet. Deskriptive Statistiken wurden zum Teil auch mit Excel erstellt. Grundlage für den Datensatz ist die BVK-Statistik – Das Jahr in Zahlen 2014 , die jedes Jahr neu veröffentlicht wird und die Gesamtheit aller Beteiligungskapital-Transaktionen in Deutschland auswertet. Hier spielen insbesondere folgende zwei Datensätze für die Medizintechnik eine wichtige Rolle. [...]. Die Branche Life Sciences umfasst die Industrien Medizintechnik, Pharma, Diagnostik, Digital Health und Biotechnologie. Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Medizintechnik als Analyseebene definiert, ergo wurde vom BVK eine für die Medizintechnik bereinigte Statistik zur Verfügung gestellt (siehe Anhang S. XII-XIII: E-Mail Verlauf mit Herr Dahmann). Es handelt sich hierbei um zwei Excel-Tabellen mit den Finanzierungen von Unternehmen im Bereich der Medizintechnik, die dem BVK namentlich bekannt sind. Zum einen für die Private Equity-Investments und zum anderen für die Private Equity-Divestments. Diese beiden Excel-Tabellen stellen den Datensatz für die quantitative Analyse dar. 4.1 Datensatz: Der Datensatz basiert auf Erhebungen des BVK. Quellen für die beiden Excel-Tabellen sind Pressemitteilungen und sonstige öffentliche Quellen. Die Excel-Tabelle für Private Equity-Investments beinhaltet alle von Beteiligungsgesellschaften getätigten Eigenkapitalinvestitionen in deutsche Medizintechnikunternehmen im Zeitraum Januar 2010 bis Oktober 2015. Des Weiteren enthält die Tabelle Informationen über den Finanzierungsanlass, die Höhe des Eigenkapitalinvestments bzw. Transaktionsvolumen (nicht bei allen Investitionen), den Verkäufer, das Bundesland und die Branche. Bei manchen Unternehmen sind noch spezifischere Informationen zum speziellen Bereich der Medizintechnik vorhanden. Darüber hinaus findet man in der Spalte ‚Anmerkungen‘ in einigen Fällen nähere Informationen zum Unternehmen, wie z. B. aus welcher Universität das Unternehmen entstanden ist (Spin-off). Die Excel-Tabelle für Private Equity-Divestments ist ähnlich angelegt wie die Tabelle für Investments. Sie beinhaltet alle von Beteiligungsunternehmen getätigten Exits im Zeitraum Januar 2010 bis Oktober 2015. Weitere Merkmale der getätigten Transaktionen sind die verkauften Unternehmen, die spezielle Branche, der Exitkanal und der Käufer. Außerdem werden unter dem Punkt ‚Details‘ Informationen zum Transaktionsvolumen bzw. zum Emissionsvolumen beim IPO (Initial Public Offering) preisgegeben. Diese Spalte wurde in den weiteren Berechnungen zum Merkmal Transaktionsvolumen in Mio. EUR umbenannt. Für die statistischen Berechnungen werden die gegebenen Dollar-Werte bei Transaktionsvolumen und Eigenkapitalinvestments, zum jeweils damaligen Dollarkurs, in Euro umgewandelt.
Luca Zeiner wurde 1993 in Schwäbisch Gmünd geboren. Nach seinem Abitur in Wiesbaden entschied sich der Autor für ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens mit Fachrichtung Maschinenbau an der Technischen Universität Darmstadt. Im Rahmen mehrerer Praktika sammelte er bereits während seines Studiums Erfahrungen in der Automobilindustrie. Während des Studiums entwickelte er ein besonderes Interesse an Alternativen Investmentformen. Beeinflusst von seinem technisch geprägten akademischen Hintergrund auf der einen Seite und seiner großen Begeisterung für Finanzmarktthemen auf der anderen Seite, widmet sich der Autor im vorliegenden Buch der Analyse von Private Equity und Venture Capital-Aktivitäten in der Medizintechnikindustrie.
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