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- Die Macht der Musik: Die Bedeutung von Musik für Jugendliche und die soziale Arbeit mit Jugendlichen
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Verlag:
Diplomica Verlag
Imprint der Bedey & Thoms Media GmbH
Hermannstal 119 k, D-22119 Hamburg
E-Mail: info@diplomica.de
Erscheinungsdatum: 04.2013
AuflagenNr.: 1
Seiten: 116
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
In diesem Buch wird die Beziehung zwischen Jugendlichen und Musik genauer betrachtet, um die Bedeutung und den Einfluss von Musik deutlich zu machen. Jugendliche müssen sich aufgrund äußerlicher Veränderungen anderen Herausforderungen stellen als Kinder oder Erwachsene, weshalb diese Lebensphase eine besondere ist. Musik stellt ein beliebtes Freizeitgestaltungsmittel dar und bietet neben Zerstreuung und Entspannung noch viele andere wichtige Gründe für ihren Gebrauch. Um auf die aktuellen kulturellen Überformungen der Musikszene einzugehen, werden verschiedene Musikszenen vorgestellt. Unter anderem die HipHop-Szene, die in Deutschland mit Rappern wie Bushido oder Sido stark polarisiert. Die soziale Arbeit mit Jugendlichen setzt Musik schon seit langer Zeit ein und zieht daraus großen Nutzen. Die Argumente dafür werden in einem eigenen Teil ausgearbeitet und mittels aktueller pädagogischer Projekte wird auf sie Bezug genommen. Die rechtsextreme Szene in Deutschland hat ihre eigene Musik: den Rechtsrock. Auch diese Musikrichtung wird genauer betrachtet und besonders die Texte werden vor allem mit Klaus Farin kritisch unter die Lupe genommen. Die Transportierung rechter Ideologien durch Musik ist kein neues Phänomen, und es ist gerade für die soziale Arbeit notwendig, sich mit dieser Musik und deren Einfluss auf Jugendliche auseinanderzusetzen.
Textprobe: Kapitel 2.4, Die Beziehung zwischen Jugendlichen und Musik: Aus den vorangegangenen Kapiteln ergeben sich verschiedene Themen, die die Beziehung zwischen Jugendlichen und Musik charakterisieren. Die Tabelle von Eckart Müller-Bachmann, Thomas Münch und Ute Bommersheim eignet sich, um diese näher zu betrachten. Im Fokus stehen hier die Entwicklungsaufgaben, die Jugendliche bewältigen müssen. Die Musik kann ihnen dabei helfen, indem Jugendliche ihr bewusst oder unbewusst verschiedene Funktionen zuordnen. Um sich in einen Freundeskreis zu integrieren, beschäftigen sie sich z.B. gemeinsam mit den anderen mit Musik oder machen Musik in einer Band. Ein Songtext kann helfen, sich politisch zu positionieren, weil der Jugendliche sich entweder mit ihm identifizieren kann oder den Inhalt strikt ablehnt. Musik kann als roter Faden dienen, anhand dessen man seine Persönlichkeit entwickelt, seine Wünsche formuliert und Ziele setzt und sich zu gesellschaftlichen Themen positioniert. Musik kann Jugendlichen Sicherheit geben, weil sie in einer Welt voller ständiger Veränderungen und Unsicherheiten, immer da und beliebig einsetzbar ist. Jugendliche fühlen sich von der Musik, die sie bevorzugen, verstanden, weil die Musiker oder die Bands oft genau das ausdrücken, was sie selbst bewegt. Sie fühlen sich weniger allein, weil die Musik ihnen vermittelt, dass es jemanden gibt, dem es ähnlich geht und es in Form eines Songs oder Textes formuliert hat. Jugendliche drücken mit Musik aus, als wer sie gesehen werden möchten. Sie definieren ihr Selbstbild über Musik und richten ihr äußeres Erscheinungsbild häufig nach den Merkmalen aus, die dem Musikstil zugeordnet werden. Sie erschaffen somit eine Persönlichkeit, die sie mit Gleichgesinnten in Verbindung bringen kann und mit der sie sich gleichzeitig von Jugendlichen anderer Szenen und Einstellungen abgrenzen können. Musik hat deshalb einen beziehungsstiftenden Charakter, wie in vorangegangenen Beispielen schon erwähnt wurde. Sie kann aber auch Abgrenzung schaffen, wie am Beispiel des Rappers Bushido deutlich wurde, der mit seinen provokanten Texten stark polarisiert. Musik kann auch aus rein hedonistischen Motiven heraus gehört und gemocht werden. Das sinnliche Erlebnis steht im Vordergrund, wenn man bis zur völligen Verausgabung tanzt oder anderen Szenegängern auf einer Party näherkommt. Es geht nicht immer um die inhaltliche Bedeutung der Musik oder die kunstvolle Produktion der Musik, sondern schlicht um das Eintauchen in die Musik, ohne nachdenken zu müssen. Der Rhythmus, der Bass oder die Melodie übernehmen die Führung und verschaffen demjenigen, der sich darauf einlässt, ein sinnliches, beinahe rauschhaftes Erlebnis. Die Beziehung zwischen Musik und Jugendlichen meint auch die Beziehung zwischen Musiker und Zuhörer, da die Musik nie ohne eine bestimmte Motivation und Intention entsteht. Wenn ein Band ihre Fans also dazu auffordert, die Regierung zu stürzen oder davon erzählt, wie herrlich ein Trip auf Koks ist, dann stellt sich die Frage, inwieweit man behaupten kann, Musik habe einen guten Einfluss auf Jugendliche. Diese Frage wird im dritten Teil unter dem Gesichtspunkt des Missbrauchs von Musik genauer behandelt. Für die folgenden Kapitel stehen die positiv besetzten musikalischen Umgangsweisen, die von Jugendlichen genutzt werden, im Vordergrund. Sie bilden die Grundlage für sozialpädagogische Ansätze, die Musik und Musikpädagogik zum Instrument für ihre Arbeit gemacht haben. 3, Musik und Musikpädagogik in der sozialen Arbeit mit Jugendlichen: Im Rahmen sozialer Arbeit ist das Thema Jugend und Musik seit langem ein Schwerpunktbereich, der sich immer wieder an aktueller, für Jugendliche als ‘gut’ empfundener Musik orientieren muss. Viele Pädagogen sehen den Ursprung der Instrumentalisierung von Musik im Rahmen sozialer Arbeit in der Antike. Aristoteles erkannte bereits das Potenzial der Musik, Jugendliche in ihrer Erziehung und Bildung positiv zu beeinflussen. 3.1, Musikpädagogik: Die Musikpädagogik verwendet Musik im Rahmen sozialer Arbeit als Medium, das zwischen dem Innenleben des Klienten und seiner Umwelt vermitteln soll. Hierbei steht der Mensch mit seinen jeweiligen Bedürfnissen im Mittelpunkt und nicht die Musik selbst. Sie ist eine Methode in der sozialen Arbeit, die den Menschen ermöglicht, sich mit Musik auszudrücken und zu verständigen. Die Verwendung von Musik ‘(...) kann von der psychosozialen Einzelbetreuung eines Menschen mit Hilfe von Musik über die Förderung eines Klienten im Verbund einer singenden und musizierenden Gruppe bis zu einem größeren Musikprojekt reichen, das beispielsweise in einer multikulturell angelegten Stadtteilarbeit sozial-integrativ wirksam werden will.’(Wickel 1998: S.17)
Sabrina Zehentmair wurde 1987 in München geboren. Sie studierte Sozialpädagogik mit dem Schwerpunkt der Integrativen und Interkulturellen Pädagogik in Innsbruck und schloss das Studium im Jahr 2013 mit dem akademischen Grad der Magistra philosophiae ab. Während ihres Studiums verbrachte sie mehrere Monate in Mittel- und Südamerika, wo sie unter anderem in einem sozialen Projekt mit Kindern und Jugendlichen arbeitete. Ihre Erfahrungen mit den Jugendlichen dort und ihre eigene Affinität zur Musik brachten sie dazu, sich in diesem Buch mit dem Thema Jugend und Musik zu beschäftigen.
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